Dat Lehm is kein Ponyhof!

Auch kein Kindagebuatstach, kein Zuckaschleckn, und nua die Haatn komm im Gaatn! Wir alle tun sonne Sprüche kenn, ne? Dat Lehm is auch kein Wunschkonzeat! Aba wat, wenn ich mir doch wat wünschn dürfte? Angenomm, da käm ne Fee vorbei und ich hätte drei Wünsche frei. Wat würd ich da wohl nehm?

Also ein Wunsch wär schomma klaa, und da gibbet auch nix für zum disketian: ne Milljon Euro. Nee – watte ma, bessa fümf – dann müsst ich nich so auffe Moppn achtn und könnt mich auch ma wat gönn. Und ich müsst nich mehr putzn gehen und könnt den ganzn Tach machn, wat ich will. Mit so viel Geld käm ich wahrscheinz bis an mein Lehmsende hin, denk ich.

Der zweite Wunsch: Ne gute Gesundheit! Ja, dat wär auch nich schlecht. Keine schlimme Krankheit kriegn, und wennet et soweit is, einfach für imma einschlafn.

Dat würd mich ersma reichn.

Aba wat mach ich getz mit den drittn Wunsch? Wie könnt ich den vabratn?

Vlleich Weltfriedn? Nich schlecht, aba wer soll dat beeinflussn? Gut, man könnte zum Beispiel anfang, den amrikanischn Störnfried in seine Willa einzusperrn, damit der keine Bambule mehr machn kann. Dat Problem is nua, dat uns mit eim Störnfried weniga nich geholfn is – et gibt ja noch so viele andre davon (hab ich ja auch schon drüba geschriem).

Vlleicht doch lieba ne schöne Welt ohne Dreck, Katastrofn, Übaschwemmungn und Hunga? Dat würd sicha ne Weile gutgehn, aba dann kommt widda eina an und kippt giftiche Sachn im Meer rein und allet geht von voane los.

Oda nua noch Liebe auffe Welt? Also getz ma im Ernst: dat wird auf die Daua doch n‘ bißken langweilich, oda? Und kein Streit, Mord und Totschlach mehr? Ich tu nich dran glaum.

Nee, so richtich fällt mich da nix ein. Dabei sieht et getz so aus, als wie wenn ich nua an mich denkn tu und mich dat Schicksal von andere schnuaz is. Na ja, irgendswie tut dat ja auch stimm. Aba wenn ich nich an mich denkn tu, wer macht et dann?

Et gibt ja viele Psüchelogn, die sagn, dat alle Menschn Eckoistn wärn – egal ob se wat gutet oda schlechtet machn. Zum Beispiel: Wenn eina sein ganzet Geld vaschenkt, tut der sich hintaher bessa fühln – also tut der eintlich sich selbz wat gutet. Ja, denkenSe ma drübba nach! (Und wo wir grad dabei sind: von meine fümf Milljon würd ich auch ’n bissken wat an Aame spendn, is doch klaa …).

Ja, dat Lehm is kein Ponyhof. Aba wenn man sich son echtn Ponyhof ma ankuckt: da riecht et streng, ständich tatscht eina an eim rum, irgendswann is dat grünste Gras abgefressn und die Tiere stehn im Regn und keina tut denen ihrn Pony schneidn!

Wenn ich mir dat allet so übaleech – et könnt in meim Lehm auch schlimma sein. Noch bin ich gesund, zu essn ham wa auch genuch, und dat putzn macht mir imma noch Spass. Gut, manchma würd ich mich statt für den Kallleinz wat andret wünschn – aba sonz …

LassenSe uns also posetiev im Mai reingehn und uns an dat freun, wat wa ham. Und die Idiotn auffe Welt, die könn uns ma!

Übrichens, wat wärn denn Sie Ihre drei Wünsche?

‚N schönen Mai wünscht Sie

Elsbeth Paselewski

(1. Mai 2025)

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Lieba Gott, mach mich retzilient, aba schnell!

Retzilient – dadrübba hab ich die Tage im Waatezimma wat gelesn. Und zwaa bedeutet dat, dat man die Fähigkeit hat (oda kricht), mit alle Wiedrichkeitn det Lehms zurechtzukomm und sich nich untabuttan lässt.

Getz ma im Ernst: davon könnt ich im Moment ne ganze Menge gebrauchn. Sie vlleicht auch?

Ich glaub, ich tu ersma keine Nachrichtn mehr kuckn – da krisse ja die Pimplgicht! Nua Bekloppte auffe Welt, in Amerika sowieso, da tut dir ja nix mehr einfalln. Der Türke spinnt, der Russe auch, in Palästina haun se sich die Köppe imma noch ein, und, und, und. Bei uns sind sich die Polietika am streitn, wie se dat viele Geld, wat se inwestian wolln, beschaffn solln. Und dann die hohn Preise im Lodi, Streik und keina tut die Mülltonn leern, und dann aunoch die Zeitumstellung! Sollte die nich schon längs abgeschafft wern? Auch sowat, wat mich aufregn tut.

Aba wie funkzioniat dat getz mitte Retzilientz? Musse dich da auf’n Bodn hockn und ich dich gehn und dich einredn: den Tramp – den tu ich ignerian – wenn ich den im Fernsehn seh, tu ich mir vorstelln, der wär ‘n Lama? Oda den Russn setz ich in meine Gedankn ne lustige Maske auf? Ausse Augn – aussm Sinn?

Ich glaub, man muss sich ’n dicket Fell zulegn. Den ganzn Dreck eimfach an sich abperln lassn. Und vlleicht mehr auf dat Gute in seine kleene Welt achtn. Zuhause jedesma anne Tülpkes riechn, wenne an die Wase vorbeikommß. Oda dich mehr dein Mann zuwendn – aba da kenn Sie den Kallleinz schlecht! Dat will der gaa nich – (also mit dem hab ich et auch nich leicht, aba imma noch bessa als wie der Ami oda der Türke!). Oda schomma den nächstn Urlaub planen. Auch ma inne Woche dat leckre Parföng drauftun, auch wenn ich nache Aabeit geh. Ja, sich Sachn rauspickn, die eim guttun und wo et nich um Weltmacht und Klopperei geht. Ich sach Sie: ich tu mich imma drauf freun, wenn ich meine Kundn denen ihre Fensta putzn kann oda inne Küche vor mich hinkrösn kann! Sowat kann mich zufriedn machn – und vlleicht auch retzilient. Und dazu tu ich dann Roland Kaisa hörn – da geht eim der Dreck fast von alleine im Lappn rein!

Klaa, so ganz kamman sich ja nich vonne Welt fernhaltn. Aba so’n bissken mehr auf die schön Sachn konzentrian – vlleicht macht ein dat bessa gelaunt und man tut den Rest nich mehr so schwer nehm. Ich probiar dat getz ma aus.

 

Ihre

Elsbeth Paselewski

(1. April 2025)

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Wer sich nich benehm tut, kommt hier nich rein!

KennSe die zwei Altn auße Mappet-Show? Eintlich fehlt da noch ’n dritta – aba der hat sich getz im Weißn Haus breit gemacht. Sie wissen schonn, wen ich am mein bin, oda?

Ich find, der passt da gut rein – also in die Mappet-Show. Obwohl – ich glaub, dat er die beidn andan ganz schnell üba die Reling schmeißn würd! Denn so eina wie der tut ja kein andan nehm sich duldn.

Inne Vagangnheit, wenn ich die Nachrichtn gekuckt hab, da hab ich mir die eimfach so angehört und gedacht, na ja. Aba getz, da schalteße den Fernseha ein und du weißt nich, wa dich erwaatn tut. Allet is auf eima möglich!

Und meist wirße nich enttäuscht! Wat ich da manchma seh, is wie ne Riality-Show – nua ich echt!. Der Kallleinz und ich sitzn da oft mit offnem Mund und kriegn ihn nich mehr zu. Und dabei kuckn wir nich dat Dschunglcamp, sondan dat heute-Jornall. Und da sieht man diesa Tage Sachn, die man so noch nicht gesehn hat. Da wern Pollitika gezeicht, wie se Lügn vabreitn und Feeks erzähln, da kloppn sich zwei Regierungsschefs vor die Kameras und eina dreht den andan dat Woat im Maul um! So geht dat donnich! Da sieht man ma, wat Macht mit manche Menschn anrichtn tut.

Da wird gepöblt und gerüplt, danehm benomm und nur noch danach gekuckt, wat für dat eigene Land von Vorteil is – die andan könn sehn, wo se bleim. Dat mach mir Angst. Weil so Werte wie Rücksicht, Menschlichkeit und Reschpekt nix mehr zähln tun. Wenn sich so‘n Vahaltn duarchsetzn tut, dann is aba Schicht im Schacht. Und wir alle müssn uns fragen: Wolln wir dat? Wie könn wir solche Leute wie die Tramps, die Puttins, die Yong-Pings oda wie se alle heißn zua Räsong bringn?

Also wenn ich die Först Lady wär und der Donald käm nach Hause, dann würd ich dem aba ma so richtich die Meinung geign, dat man sich so nich benehm tut! Die Mellania macht dat anscheinz nich. Aba die soll ja auch schon die Scheidung eingereicht ham – hab ich beim Frisör gelesn! Also wundan tät mich dat nich, wenn et wahr wär.

Aba getz ma im Ernst: Is denn da keina inne USA, der den Tramp zur Räsong bringn kann? Oda kriegn die gleich ‘n Tritt inne Hackn von ihm? Wenn ja, wie weit will er noch gehn mit sein Anspruch auf andre Lända ihre Retzurzen und Geld?

Wenn dat allet nicht so fuachbar wär, könnte man sich eimfach hinsetzn und sich ammesian. Aba den Mann is leida allet zuzutraun. Und ich möchte mir lieba nich ausmaln, zu wat der noch fähich is.

Ich kann bloß hoffn, dat der neue Bundeskanzla den nich einladn tut – et sei denn, der Tramp tut sich benehm! Denn so fiese Möppe wie den wolln wer hier nich ham. Ma sehn, wat draus wiad …

 

Ihre Elsbeth Paselewski

(1. März 2025)

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Wie die Pippi – nur in akressiev

Leute, Leute – wo is bloß der Janwar hin? Der Monat is schon widda so richtich an mich vorbeigerauscht.

Aba einet is dann doch ausm Janwar hängn gebliem. Äh, wat waa dat noch ma? Ach ja, der neue alte President in Amerika!

Ja, und getz hamwa den Salat. Wir ham den ja schonn vier Jahre lang gekannt, und ich dachte, viel schlimma kann et wohl nich wern. Aba Pustekuchn! Wiese den vaeidicht ham, da tat mir schon der Vadacht komm, datt et mit ihm dieset Ma schlimma wird als wie VOR den Johannes Beiden. Und dann, an seim erstn Tach im Job, hatta gleich die Welt gezeicht, wat ne Haake is. Ich glaub, der is getz jennseits von gut und böse und macht eimfach, watta will. Wie die Pippi Langstrumpf, nur in akressiev (die hat ja schließlich keim wat getan)! Aba der Tramp, ne, der kuckt getz auch imma so böse und tut alle am drohn anfangn. Ich kann nua hoffn, dat et in Amerika noch ’n paa Leute gibt, die den bremsn könn. Und dat die Demekratie sich am Ende duachsetzn tut.

Immahin hatta getz n’n neuet Tuppet. Die altn Haare waan ja sowat von schäbbich. Bloß an seine Gesichtsfaabe mussa noch wat machn – is dat Orangsch nich fuachbaa?

Aba ersma heißt et ja: Allet, wat schlecht is, ham die andan gemacht und wat gut is, er selbz – is klaa, ne? WennSe mich fragn, is der größnwahnsinnich geworn (oda vielleicht sind dat ja die erstn Anzeichn von eine Gehirnkrankheit). Und dem sein neua Mann für allet, der Elon Mask, tut um Tramp rumspringn wie dat Rumplstielzken auf Speed.

Dat blöde is nua, dat sich viele andre auch wat vom Tramp abkuckn und genauso zu spinn anfangn wie er. Und es is ja nich so, dat wir zu wenich von solche Tüppen hättn … – auch in Deutschland nich, aba hallo!

Getz will der Tramp sich Gröhnland und den Panama-Kannal kralln, und den Golf von Mexiko hatta – zack- in Golf von Amerika umbenannt. SACHMA! Kann der dat eimfach so machn? Getz ma im Ernst: hat der Mann eintlich den Knall nich gehöat? Wenn getz hier jeda anfängt, die Welt neu aufteiln zu wolln – ja wo komm wir denn da hin?

Et gibt ja diese amerikanischn Filme, wo der President in seim Owall Office sitzt und die Bevölkerung ne schlechte Nachricht übabringn muss. Und dabei trächt er imma ne Strickjacke. AchtenSe ma drauf. Ob der wohl meint, dat er damit die Wucht vonne Nachricht abmildan kann? Und oft liecht noch dat Hündken daneben, der kuckt dann aunoch treu inne Kamera. Also den Tramp kann ich mir so nich vorstelln. Ich glaub, der sitzt eha in seim Sessl im Golfclubhaus bei nem Kocktel mit Käppi aufm Kopp und tut dann ankündign, dat er – zum Beispiel – Deutschland auffe Weltkaate blau übamaln lässt, weil wir zu wenich US-Autos kaufn tun. LachnSe nich, dat hat er schließlich behauptet. Oda dat er Kannada annektian will. Mann, Mann, Mann …

Dat eine weiß ich jenfalls ganz sicha: Die nächstn Monate mit diesm Mann wern sicha nich langweilich wern … Die Frage is bloß, ob wir lachn oda wein müssn …

Elsbeth Paselewski

(1. Februar 2025)

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Inne Waateschleife

Ach, et hätt sonn schönen Sonntachahmt sein könn! Aba nee – da hatte Vodephon wat gegn. Ers wollte der Kallleinz im Intanetz wat gockln, und danach wollte ich kuckn, wo meine Bestellung bleim tut – da waa unsa Intanetz auf eima wech! Normalaweise brauchße ja nua auf dat entsprechnde Sümbol klickn – und schonn bisse drin. Aba an diesm Ahmt wollte et mitte Vabindung eimfach nich klappn. Und wenn ich ährlich bin, passiat dat bei uns alle drei Monate – frach mich nich warum. Wir also ersma alle Kabels geprüft, den Rutta aus- und widda angemacht, Knöppe gedrückt und wat weiß ich noch allet. Aba et blieb dunkl im Netz.

Und dann kam dat, wovor ich mich imma am grausn bin: Die Hottlein anrufn. Der Kallleinz hatte sich schon vapieselt, weil er sich imma so aufregn tut, wegen die Waaterei und so. Na ja, und wenn ICH dat nich mach, wärn wir unsa Lebtach ohne Intanetz.

Ich mir ersma den Ordna mitte Untalagn rausgeholt – ja eimfach so anrufn is nich! Da brauchße deine Kundnnumma und Supa-PIN, und am bestn schreibße mit, wat dir der Tüpp am Tellefon erzählt, damitte fürt nächste Ma Bescheid weiß. Wenne denn ma drankomß!

Sobald du die Numma gewählt has, musse ersma zich Fragen beantwortn. Und da krich ich schonn die Pimplgicht. Da musse ganz deutlich sprechn und genau sagn, watte willz, sonz sacht der Mann: Ich hab Sie nich vastandn! Da könnt ich dem schonn eine reinhaun.

Ich hab auch ne ganze Weile gebraucht, bis ich geschnallt hab, dat da gaa kein Mensch sitzt, sondan ne Kompjutastimme. Hasse dat allet dann endlich duachgestandn, kommße inne Waateschleife. Und da wirße dann mit Musik bedudelt. Aba nich die Hitparade rauf und runta – nee, et läuft imma die gleiche Platte! Da wirße mitte Zeit meschugge! Meine beste Waatezeit waa bisher ne Dreiviertlstunde, aba ich hab auch schomma andathalb Stundn und länga gewaatet. Da musse aba aufpassn, datte nich einschläfs – sonz schreckt dich ne Stimme hoch und du weiß nich mehr, watte eintlich wollteß.

Und wenne dann endlich dein Problem eim echtn Menschn vaklickat has, fracht der dich nomma aus. HamSe dat schon gemacht? Hab ich. Und dat? Auch. Und den Reset-Knopp gedrückt? Jaaaa!

Ich sach, dat Problem hätt ich schon öftas gehabt und vasuch imma ers selbz, et zu lösn, bevor ich stundenlang inne Waateschleife häng! Da sacht der Mensch: Warum lassenSe sich nich von Tobi zurückrufn? Ich sach, ich kenn kein Tobi. (Wie sich rausstellt, is Tobi kein Azubi bei Vodephon, sondan son künslichet Männeken. Mit dem kannze schättn – den frächse wat und er tut dann antwortn.) Ob der mir schnella helfn kann, dat werd ich nächstet Ma ausprobian.

Getz aba meinte der Mensch zu mia: er würd mir getz ein Ticket ausstelln und eine technische Prüfung veranlassn. Dat würd aba ne Weile dauan. Und während wir noch am tellefonian sind, is dat Ticket auch schon auf meim Handy angekomm.

Ja, wat soll ich sagn, an diesm Ahmt waa et nix mit gockln und sörfn. Aba am nächstn Tach waa auf eima dat Intanetz widda da! Keina weiß wieso. Auf meim Handy macht et piep, und da heißt et, mein Ticket is getz geschlossn. Ich kann et aba geane widda aufmachn, wenn dat Problem noch nich gelöst is.

Getz ma im Ernst: manchma denk ich, wie schön et früha waa, als et solche Probleme nonnich gab. Aba et is natüalich auch schön, ma ehmt wat im Intanetz zu bestelln, ohne datte rausgehn muss. Trotzdem tun mich diese Vabindungsprobleme ärgan. Keina kann mir sagn, woran et liecht und et kostet imma Zeit und Nervn, bis allet widda laufn tut.

Ich hoffe, et wiad dieset Jahr allet bessa – vlleich kriegn wir bald auch endlich Glassfaser (wer weiß, wat dann allet ersma nich funzioniat…)

Aba wir wolln ja posetiv im neuen Jahr gehn. In diesm Sinne wünsche ich Sie ein gutet und gesundet 2025.

Ihre Elsbeth Paselewski

(1. Januar 2025)

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Tun Se schonn die Kaate dran haltn?

Die Tage musste ich nachm Aazt – Sie hörn et ja waascheintz, bin wat vaschnupft. Mein alta Aazt war im Ruhestand gegangn und da musste ich mir ‘n neuen suchn. Als ich endlich einen gefundn hatte, der mich als Neupazient nehm wollte, musste ich ersma ‘n Fragebogn ausfülln. Ja Sachma! Wat ich denn allet schonn für Krankheitn gehabt hätte und so. Am Schluss gab et dann ein Zettl, wat für Extraleistungn ich gerne wolln würd. Hier ne Untasuchung für 36 Euro extra, da eine für 119, und so weita. Dat sind diese sogenanntn IGEL-Leistungn, aba mit dat putziche Tier ham die nix zu tun. Ich hab aba nix davon genomm – kannze dir ja übahaupts nich mehr leistn sowat…

Dann krichte ich ein Rezept, aba nich so’n kleenet Papier wie sonz, sondann dat Rezept waa angeblich auf meine Kaate draufkopiat – oda so ähnlich. Dat zeicht uns ja auch schonn der Günter Jauch im Fernsehn inne Werbung, wo er mit eine junge Frau im Faahrstuhl einsteicht und ihr zeicht, wie er nur seine Kaate an dat Handy haltn muss und schonn wird dat Medikament zu ihm nach Hause geschickt. Im Faahrstuhl – is klaa, ne! Also bei mir is im Faahrstuhl tote Hose mitm Handy! Aba der Günta Jauch hat bestimmt schonn so viel Strahlung im Fernsehn abgekricht, dat reicht wahrscheinz für ne extra Dosis …

Aba trotzdem hab ich mich gefracht, wie dat Rezept nu auf meine Kaate draufgekomm is. Inne Appetheke jenfalls brauchte ich nua meine Kaate voazeign und schonn kam dat Medikament ausm Laga angerutscht. Also waa dat gaa nicht auf meine Kaate drauf, sondann nur auf meine Kaatnnumma registriat. ALSO – die müssn ein ja nich gleich für blöd haltn …

Dann sachte die Dame inne Appetheke: „Dat macht 11 Euro fuffzich“.

Ich sach, „WAT?“

Und gleich drauf tat se mich dann aufklärn: Neben die Rezeptgebüa von 5 Euro kam da noch ‘n Freibetrachsentgelt von 6 Euro fuffzich drauf!

Die Dame beucht sich vor und tut mir zuwispan, dat die Kranknkassn getz so viel wie möglich auf die Vasichatn abwäzln tätn.

Getz ma im Ernst: Wenn ich gewusst hätte, dat ich so viel füa Medikamente latzn muss, hätt ich se gleich abgelehnt und liebba dat Buch mit die altn Rezepte vonne Omma rausgeholt. Die hat schonn damals mit Honich und Zwiebln und Kräutawickl ganz natüaliche Mittel fürde Gesundheit gehabt, nua ganz ohne Chimmie!

Also – bleim Se gesund und nen schönen erstn Adzventz!

Ihre Elsbeth Paselewski

(1. Dezember 2024)

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Vasteh eina die Polletik

Wenn ich diesa Tage ahms Nachrichtn kuckt, krich ich inzwischn die reine Pimplgicht. Seit mehr wie 2 Jahre Kriech inne Ukraine, der eimfach nich aufhörn tut. Dann seit eim Jahr Kriech in Palestina, und auch da hamse kein Aasch inne Hose und setzn sich ma zusamm und disketian, wiese damit endlich aufhörn könn. Wat dat an Menschnlehm, Zastörung und Geld kostn tut! Vatu ich mich da oda is da keine einzigste Frau dabei? Warum wohl!

Et geht wie imma um Macht, dat alte Spiel vonne Männa (ich will aba nich ausschließn, dat Fraun dat auch könn). Da will keina nachgehm, weil se ihn dann ja als Memme ansehn könntn. Und so geht et munta weita mit dat haun und stechn.

Getz is auch bald in Amerika die Wahl von ein neun Presidentn. Keina weiß, wie et ausgehn tut. Aba alle Welt kuckt dahin, auch wir Deutschn. Und ham die Hosn voll, wenn et der Tramp widda schaffn sollte. Den will hier bei uns nämmich keina. Ich auch nich, sach ich Sie. Der is ja gemeingefährlich! Aba ob die Harries bessa is?

Aba gut, wenn ich mir unsre eigne Regierung so ankuck, da fällt mir uch nich wiaklich wat gutet ein. Keina redet mit die andan, alle tun sich im Bundestach anschrein, und jeda Minista organesiat sein eignet Gipfltreffn, ohne datta seine Kollegn einladn tut. Warum eintlich nich? Der Wittschaftsminista kann ja nich eimfach ohne den Finanzminista loslegn. Wenn der ihm nämmich den Hahn zudrehn tut, da tut sich nix. Und der Finanzminista macht auch allet im Alleingang. So, ich spiel getz ma Mäusken bei den Lindner. Er tut also ein Gipfltreffn organesian. Also – dat macht er ja nich selbz, dafüa hat er ja seine Leute. Er gibt also die Liste von Leutn an seine Sekretär:in (ham Se gemeakt, dat waa gedschändat), damit se die Einladungn rausschickt. Die sacht dann: „Aba Herr Lindner, da fehlt ja der Robert Habeck! WollnSe den nich auch einladn?“ Und da sacht der Lindner: „Nö, der hat mich letztet Ma auch nich eingeladn, da mussa getz sehn, wo er bleim tut.“ Ja also andas kann ich mir dat nich vorstelln … Aba getz ma im Ernst: Dat is doch Kindakacke! Die sind doch beide von uns gewählt, damit se die Probleme unsret Landet lösn und sich nich so bekabbln. Oda wat mein Sie?

Der Vakehrsminista macht sowieso watta will. Neulich stand inne Zeitung, dat Benzinauto würd getz donnich abgeschafft. Aba wenn Se mich fragn, et is doch nur ne Frage vonne Zeit, dat sich dat Elecktroauto duachsetzn tut. Schonn allein wegen dat Klima! Und währnd hier noch monatelang disketiat wird, sind die Chinesn und die Südkorianda schon fleissich dabei, Geld mit die modern Autos zu vadien. Prompt sind se hier alle am lamentian, dat bei uns dat Wittschaftswaxtum so schlecht is. Leute, so geht dat donnich! Wat is bloß aus dem früha ma bestn Autoland geworn? Könnt ich euch bitte ma einign, wat ihr eintlich wollt?

Et tut ja auch imma heißn, dat et nich genuch Ladesäuln gehm tät und dat aufladn so lange dauat. Ja heul doch! Inne Zwischenzeit hat grad ein Inschinör den deutschn Umweltpreis gewonn mit seine Erfindung, wie man Autos schon in n’paa Minutn aufladn kann. Der hat so‘n Kastn gebaut, den kannze dir eimfach inne Einfahrt stelln und brauchß keine riesige Infrastrucktur. Aba ich ahn et schonn: dafüa muss man widda zich Anträge stelln – damit unsre Bürrekratie weitalehm kann. Denn ohne die wärn wir ja aufgeschmissn …

Trotzdem: Von solche Nachrichtn brauchn wir mehr und nich imma, wat NICH gehn tut. Ja is doch wahr …

Ihre Elsbeth Paselewski

(1. November 2024)

 

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Graubrot und Aufschnitt

Letzten Dienstach musste ich im Kranknhaus, und zwaa für ne Untasuchung. Nix schlimmet, keene Sorge. Um zehn Uhr sollte ich da sein. Waa ich auch.

„NehmSe schomma im Aufntalsraum Platz“, hießet. Da hab ich dann ersma gewaatet. Und gewaatet. „Sind Sie die Frau Mülla?“ Nee, bin ich nich.

Dann kam der Aazt. Der hat mia schomma Blut abgenomm, damit et späta schnella geht, sachta, und tut dat Röhrken in meine Wene frickl. Direkt nebende Kaffeemaschiene. Hatta aba ganz gut gemacht.

Um viertel nach zwölf krichte ich dann endlich ein Bett zugewiesn – wat ich ja ersma gaa nich brauchte. Meine Zimmanachbarin laach schon fertich vorbereitet für der ihre Untasuchung im Bett und waa drauf am waatn, dat man se endlich abholn tat. Aba auch eima geht die Tür auf und die Schwesta sacht, die Untasuchung wär vaschobn auf Freitach. Meine Zimmanachbarin waa baff, aba immahin konntese getz noch Mittach essn. Et gab Könichsberga Klöpse. Dat roch so lecka! Ich duafte ja nix essn, weil ich ers noch meine Untasuchung kriegn sollte. Die Zimmanachbarin tat sich dann aufsetzn, um der ihr Essn zu genießn, da geht widda die Tüa auf und die Schwesta tut rufn: „Halt, nich essn!“ Aba da hatte die Frau schon ein Bissn genomm. Getz wurd se doch für die Untasuchung abgeholt! (Aba der eine Bissn waa wohl nich so schlimm.) Ich sach Sie: Rin in Kaatoffln – raus ausse Kaatoffln!

Dann wurd ich abgeholt. Obwohl ich eintlich nix hatte und laufn konnte, musste ich mich im Bett legn und wurd dann durch dat halbe Kranknhaus geschobn. Als ich untn im Untasuchungsraum ankam, sachte die dortige Schwesta: „Da sind Se ja endlich, wir waan schonn auf Sie am waatn gewesn!“ Als wenn ich wat dafüa gekonnt hätte …

Dann wurd ich ersma vakablt und am Monniter angeschlossn und ich denk, getz geht et los. Waa aba nich. Der Aazt waa nonnich soweit. Schließlich kama dann doch, und bevor ich wat merkn konnt, waa ich auch schon wech, also von wegn de Betäubung und so. Und kurz drauf werd ich auch schon widda wach, bloß dat inne Zwischnzeit mehr als eine Stunde vagang waa! SACHMA!

Leida war kein Könichsberga Klops mehr da, als ich zurückgeschohm wurd, und ich musste bis nach‘m Ahmt waatn, bis is wat zu essn krichte. Und dat waa: ne Scheibe Graubrot mit Maggeriene und ne Scheibe Käse. Kein Tomätken oda Güaksken dabei. Dat waa schon ’n bissken wenich und auch nich so appetittlich auf’m Tella arranschiert, so dat et fürt Auge auch wat zum freun gab. Tee waa auch keina mehr da (aba ich wusste ja, wo et im Aufntalsraum welchn gab und hab mich da selbz bedient.

Am nächstn Morgn gab et widda Graubrot, diesma aba mit Mammelade statt Käse, und ne Scheibe Wuast, die waa so dünn, datte duachkuckn konnz.

Eintlich waa die Untasuchung bei mir ja ein Erfolch gewesn und ich duafte nach Hause, aba et musste mir noch eima Blut abgezapt wern, für zua Kontrolle. Aba die innet Labor warn so übalastet, da musste ich ehmt waatn. Und krichte sogaa noch ein Mittachessn: Putnbratn mit Kaatoffln und Brockelie. Getz ma im Ernst: der Brockelie waa so wat von weichgekocht, datta ganz fuachbaa geschmeckt hat. Und der Rest – ging so. Also ich will ja nich meckan – aba getz ma im Ernst: Leute, die richtich krank sind, die brauchn doch Witamiene – ’n Äppelken oda Blaubeern und kein totgekochtn Brockelie -, damit se widda auffe Beine komm tun. Und da mein ich, dat se sich inne Küche schon ’n bissken mehr Mühe gehm könntn.

Aba so is dat im Kranknhaus: manchma hasse keine Wahl und musst da hin, aba et wär ja auch schön, wennse uns dat da ’n bissken nett machen würdn. Oda wat mein Sie?

 

(1. Oktober 2024)

 

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Ham Se ma – ’n bisken Blut?

Gestern steh ich inne Post und waate auf ein Paket, da klingelt auf eima mein Tellefon. Außa den Kallleinz und die Kinda ruft mich eintlich kaum eina auf dat Ding an, also waa ich neugierich, wer dat wohl sein konnte.

Wat soll ich sagn: et waa eine Dame vonnet Rote Kreuz. Hin und widda tu ich Blut spendn, aba da waa ich schonn ne Weile nich mehr. Sie wissen ja: ers hat man keine Zeit, und dann kommt eim imma wat dazwischn. Jenfalls bin ich bei dat Rote Kreuz in denen ihre Datei, und da hamse sich gedacht, die rufn mich getz ma an, weilse keine Vorräte mehr ham!

Gibbet denn so wat? Getz ma im Ernst: denen ist doch tatsächlich dat Blut ausgegang. Und deshalb ham se angefangn, Hinz und Kunz und mich anzurufn und zu fragn, ob wa nich wat abgehm wolln. Warum dat wohl grade getz so schlimm is, weiß ich nich. Warn da so viele Umfälle oda wat ham die Leute mit ihrm Blut gemacht?

Früha, da gab et noch 10 Maak für eima Blut spendn. Heute wird man nua noch vakösticht mit beleechte Brötchen, Katoffelsalat, Kuchn, Limmo und sowat. Also eintlich Dinge, die man ja lieba nich so oft essn soll wegen de Gesundheit und so. Leere Kohlhidrantn und Zucka. Aba vor und nach dem Abzapfn daaf man sich damit die Wampe vollhaun – ein Aazt is ja imma dabei. Und oft kricht man noch ne Tafel Schockelade mit für aufn Weech.

Ich sach sie, ich krichte auch gleich ‘n schlechtet Gewissn, weil man doch alle drei Monate spendn daaf und ich dieset Jaar noch kein einzigstet Ma da war. Und die Dame hatte dat natüalich in der ihrm Kompjuta drin stehn: Elsbeth Paselewski, 2024, null ma gespendet.

„Et gibt auch wat Leckret zum essen, und dann ham wir auch noch ne kleene Übaraschung für Sie,“ meintese noch. Und damit hattese mich. Ich gleich für nächste Woche ‘n Termin gebucht – son halba Lita tut mir ja nich weh und wenn ein andra in Not den gut gebrauchn kann – gerne! Bin schon gespannt auf die Übaraschung.

Vlleicht übalegn Sie sich dat auch ma und lassn sich anne Nadel häng – is ja fürn gutn Zweck!

Ihre Elsbeth Paselewski

(1. September 2024)

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Handymenia

Für heute hab ich  mir ma ’n Thema ausgesucht, wo aba auch jeda wat für zum sagn hat, glaub ich. Und zwaa geht et um Handys – oda bessa gesacht: um Schmaatfons. Ich bleib aba bei Handies, weil ich dat bessa aussprechn kann.

Ich tu ja oft mittm Bus oda mitte Bahn fahrn, und da is mir neulich aufgefalln, dat ich die einzigste waa, die NICH auf ihr Handy geglotzt hat. Und et sind nich mehr nua junge Leute, die nich von dieset Teil lassn könn, sondan auch ältere. Und viele ham ja auch übahaupts keine Hemmung, lautstaak ihre Meinung reinzusprechn, ob die andan dat nu hörn wolln  oda nicht. Ich eha nich. Neulich kam ne Frau im Bus rein, die waa schon am telefeniern und sachte, datse wohl ne Blasnentzündung hätt und ‘n Termin bräucht. Dat ham alle Businsassn mitgekricht. Dat hätt mir ja getz schon gereicht, aba dann fingse auch noch an, der ihre Sümptome zu beschreim. Will ich will sowat hörn? Nee! Und auch nich die Filmkes auf Ticktox, die die jungn Leute sich gegnseitich imma volle Pulle vorspieln tun!

Die Tage saß ne Frau inne Bahn, die hat die ganze Zeit in ihr Handy reingekwatscht – ich weiß getz allet üba die blöde Kollegin und den fiesn Chef. Und dann, kurz bevor se aussteicht, sachtse: So, Schatz – bin in 3 Minutn zuhause, bis gleich. JA SACHMA!

Ich mich weiter am umkuckn gewesn. Da saß ‘n Mann, der hielt sich dat Handy so komisch an den Mund, ich denk ers, der isst ne Scheibe Schwaazbrot. Aba et waa dat Handy – wahrscheinz waa dat so bequema für ihm. Et gibt ja inzwischn auch so ein Pinoppl, den kannze dir hintn auf deim Handy draufklehm, damitte dat mitte Finga bessa haltn kannz. Et gibt auch Schutzfollien für dat Displeh, oda Kordln, um dir dat Tellefon ummen Hals zu hängn, oda Hülln in alle Farbn, – fallze dat Ding ma falln lässt, dann geht et nich so schnell kaputt. Et gibt Halta für zum reinstelln – und wat weiß ich noch allet. Vlleich gibbet bald auch lustiche Mützken, damit dat Handy im Winta nich so frian muss. Oda Schlawwanzüge – weil viele der ihr Handy ja gerne mit im Bett nehm tun. Getz ma im Ernst: die Indestrie tut doch imma wat neuet erfindn und kann viel Geld machn mit solche Gimmiks.

Ich waate ja nur drauf, dat et bald ein Tschip gibt, dene dir im Kopp einflanzn lassn kannz. Dann brauchse ga nich mehr selbz ne Numma wähln, sondan du brauchß se dann nur noch denkn – und schon kommt die Vabindung zustande und du kannz drauflos quatschn in ein nich vorhandenet Mikrofon. Denn allet, watte sachß, wird mit eim Sensor drekt aufgefangn. SagnSe getz bloß nich, die Elsbeth fängt am spinn an – eines Tages wird et soweit sein und dann wernSe noch an meine Woate denkn!

N’bissken Angst hab ich ja schonn vor diese neuen Zeitn. Man weiß doch nie, ob man vlleich Krebs kricht von diesn Tschip im Kopp von wegn die Straalung und so. Aba dann is die Medezin vlleich soweit und hat gleich ein Früherkennungsprogramm mit eingebaut, mit deme erkenn kannz, obbe Karies, Attrose oda wat Schlimmet has.

Aba ob ich dat noch erlehm tu? Lieba nich …

Ihre Elsbeth P.

(1. August 2024)

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Im Drokkeriemaakt

Die Tage waa ich ma widda im Drokkeriemaakt, weil mir dat Schampu ausgegangn waa. Früha, bei uns zuhause, hattn wia imma nua eine Sorte Schampu, und zwaa dat grüne von Schauma mit die 7 Kräuter drin. Die ganze Familie – Vatta, Mutta, Kinda. Vorne auf dat Etikett waa eine Dame drauf, die hatte diese lustige weiße Schaumhaube aufm Kopp, so dat sich jeda vorstelln konnte, wat man mit dem Zeuch machn musste. Dazu gab et bei uns noch ’ne Flasche Fichtnnadelschaumbad für um samstachs zu badn, und ne große Dose Nivea, auch für alle und allet – egal obbe Pickl hattes, Fußpilz oda du dir beim spieln dat Knie aufgeratscht has. Da wuad nix gebustet, gelifftet oda gepielt. Und keina kam auf die Idee, dat zu schluckn.

Wenne heute im Drokkeriemaakt vor die Regale stehß, kannze wähln zwischn Duschgeele mit Wanille, Espresso und „vaführerischm Karramell“ oda Kremduschn und Duschöle. Et gibt Schampus für Haaprobleme, da musse erstma genau übalegn, wat für Haare du übahaupts has. Is dein Haar trockn, brauchße eins mit Olivenöl drin. Wennet fettich is, eha Rossmarin oda wat weiß ich. Ein Gang weita gibbet Körpalotzione mit Milch, Apprikose oda Reis. Oda Pisstazie mit Honich. Gehße noch ein Gang weita, findesse da Spülmittel mit Kranatappel und Minze oda Kloreiniga mit Zietrone oda Lawendl. Ich weiß ja nich, wie es Sie dabei geht, aber ich krich davon imma Hunga!

Is dat noch nomaal, dat auf eima so viele Lehmsmittl dadrin sind? Obwohl, ich mein, dat sind ja eintlich keine Lehmsmittl, sondann irgendswatt, wat se im Labor nachgepanscht ham. Et tut dann nua nach Apprikose riechn, aba drin is doch kein einziget Stück von dat Obst. Und wat is falsch an 7 Kräuter?

Heute muss allet gut riechn, et gibt ja kaum noch wat ohne Duft, selbz Kerzn, bloß krich ich davon Koppschmeazn. Getz ma im Ernst: Muss dat sein? Gleichzeitich kriegn imma mehr Leute Allegorien von die vieln Inhalsstoffe – wär et da nich bessa, man würd sich die Zietrone drekt inne Haare schmian? Aba dann hat man ebents nich dat Flegegefühl, dat man sich und seim Körpa wat gutet tut.

Wenn ich mir dieset ganze Sammlsurium ankuck, dann stell ich mir imma vor, wat passiat, wenn plötzlich eina nach 20 Jahrn aus‘m Koma aufwachn tut und im Drokkeriemaakt geht, weila sich ersma ordentlich waschn will, und tut da nach’m Stück Seife suchn. Stattdessn steht er vor die Regale und sieht die appetitlichn Fotos auffe Vapackungn. Der aame Kerl denkt dann vlleich, dat man dat Zeuch essn oda trinkn kann, wat dazu führt, datta gleich widda umfällt, weil er Duast gekricht und dat Duschgel ausgetrunkn hat!

Gut, da sind getz die Ferde mit mir wat duachgegang, aba Spässken muss doch au ma sein, oda? Ich wollt ja auch nur sagn, wo soll dat eintlich noch allet hinfüan?

(1. Juni 2024)

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Viecha oda Nützlinge

Ich die Tage ma widda am Fernsehn kuckn gewesn, und da fing et  mich gleich am kribbln an. Da hieß et, dat die Nosferatu-Spinne getz auf einma in Deutschland angekomm is. Vorhea gab et die hia nämmich nich. Warum tut die so heißn? Angeblich soll der ihrn Kopp aussehn wie ‘n Wampierschädl. Getz ma im Ernst: ich hab noch nie ne Spinne gesehen, die stehn gebliem is, damit ich ihr auf‘n Kopp kuckn kann, wat für ne Art se is. Ja sachma.

Die Tage lach ich im Bett und waa noch am lesn, da seilt sich auf eima wat vonne Decke ab. Ich mich schonn am erschreckn gewesn, waaah – Nosferatu, aba et waa nua Herr Mülla, unsre normaale Hausspinne, die eintlich im Schlaafzimma nix zu suchn hat! Dat weiß er auch, aba manchma tut er et doch vasuchn.

Am nächstn Tach treff ich die Nachbarin, die hat son Pumpsdings aufm Rückn und is ihre Sträucha am besprühn. Ich sach, Frau Koslowski, wat machn Sie denn da? Da meintese, datse den Buxbäumkeszündla am bekämpfn wär. Der lässt sich die neun grün Blättkes schmeckn, und dat willse nich. Sieht ja auch nich schön aus, wenn die so angefressn sind und dann langsam eingehn.

Dann, wie ich zua Aabeit komm, inne Firma, werd ich zu die Vawaltungscheffin gerufn. Ich gleich Muffnsausn gekricht, weil ich denk, dat ich wat falsch gemacht hab, aba sie meinte nua, datse getz die Mottn kricht. Also nich sie selbz, sondann die Schränke inne Gemeinschaftsküche. Da hattnse so’n paar Lockkaatn aufgestellt und prompt warn da ’n paa Viecha drauf abgefahrn und dran klehm gebliem. Da musste ich ersma allet ausräum und die Schränke mit heißet Essichwassa auswaschn. Aba ob dat wat hilft? Wenne die eima inne Bude has, krisse die nua schwer widda wech.

Und getz komm auch widda die Eichnprozessspinna – die find ich ja am schlimmstn – weil die so fies aussehn tun und du dich vor denen ihre feinen Härkes eimfach nich schützn kannz. Und die Tigamückn, die Zeckn und wat weiß ich noch allet, kreuchn auch getz hia rum. Und wie ich dat grad am schreim bin, fängt et mich prompt annet Ohr am juckn und ich merk, dat mich da ne Mücke gestochn hat! Hallo – wir ham Anfang Mai?

Wat is da bloß passiat? Hab ich den Eindruck, dat diese Viecha imma mehr wern? Und wenn ja, wo komm die eintlich her? Früha, wenn wir im Urlaub gefahrn sind, hattn wir imma die ganze Scheibe voll mit Insecktn. Heute is dat nich mehr so. Dafüa ham wir getz mehr andre, neue Artn. Gut – dat sind allet dem Gott seine Geschöpfe. Aba manchma frach ich mich doch, wofüa sind die eintlich gut? Ham die ein Nutzn auffe Welt und wenn ja, welchn? Wat wär, wenn die nich mehr da wärn?

Und dat is die Krux. Jedet Lehmswesn auffe Welt hat sein Sinn – entweda isset Nahrung für andre, oda et tut Blütn bestäum oda vabreitet den Samen von andre Flanzn. Da kannze als Mensch nich eimfach hingehn und die tötn, denn dat hat Auswirkungn auffe Ballanz von allet. Et gibt ja sogaa Wissenschaftla, die sagn, dat die Welt soga untagehn kann, wenn wia amfangn, eine Art auszulöschn, weil dann ne andre Art kein Fresschen mehr findet und so weita und so foat. DenknSe ma an die Bienen – in China müssen se die Blütn schon per Hand mit’m Pinsl bestäum – und dat dauat, China is groß!

Der Mensch, der ja als einzigstet Lehmswesn denkn kann, daaf seine besondre Intellenz nich ausnutzn und muss kuckn, dat alle ihrn Platz auf diesn Planetn ham. Und da müssn wir uns auch anne Mückn gewöhn und nich nua an die niedlichn Pandas. Ja is doch so.

Also, bevorSe jetz amfang, die Insecktn in Ihre Wohnung zu jagn, denknSe ma dran, ob die lebendich nich doch noch füa wat nützlich sind. Und Spinn, dat könnSe mir glaum, die wolln Sie gaa nix tun –die suchn nua Futta. Und dat hab ich aus erste Hand von Herrn Mülla!

(1. Mai 2024)

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Dschändan

Gib hier deine Überschrift ein

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Sie tun sich vlleich grad fragn: hat die Paselewski eventsuell Chinesich geleant? Aba nee, dafüa hab ich nu wiaklich keine Zeit! Dschändan – dat is englisch und bedeutet so viel wie – ja wat eintlich? Irgendswie weiß ich, wat gemeint is, aba wie tu ich Sie dat getz erklärn? Also Spraache oda Begriffe soll et nich nua inne männliche Foam gehm, sondann auch inne weibliche – Foam. Also nich nua Handwerka, sondann auch Handwerkarinnen. Manchma sieht man da in dat Woat so ein Sternken, dann spricht sich dat Handwerka-innen aus. Da frach ich mich imma: Und wat is mit außn? Find ich getz nich so pricklich.

Dann kamse auf den Trichta und et hieß „die Studieandn“, „die Learndn“ oda “die Aabeitendn“. Dat is ja nich schlecht, damit sind alle gemeint. Aba in viele Zeitschriftn tunse ebnt dieset Sternken vawendn oda ein Dopplpunkt, dat heißt dann Minista*innen oda Busfahra:innen. Aba so richtich schön höat sich dat nich an. Also bessa sagn: Busfahrarinnen und Busfahra, auch wenn et länga dauat. Bei uns inne Brangsche isset da eimfacha: Da gibbet die Putzfrau und den Putzmann, auch wenn er in unsre Truppe der einzigste Keal is – ebnt ‘n tüppischa Fraunberuf. Und warum? Weil da die Löhne niedriga sind, is klaa, nee?

Die Tage untahalt ich mich mit eine Kundin dadrübba, da erzählt die mich, wenn sie ne Stellnanzeige für im Büro machn tut, dann musse imma schreim: Bauinscheniör (m/f/d) – also männlich, weiblich und diverß. Ich sach, wat is denn diverß? Da meintese, dat wüsstese auch nich so genau. Hab ich da wat vapasst? Gibbet außa männlich und weiblich noch wat, und wenn ja, wat genau? Früha hasse gesacht, der is nich Fisch nich Fleisch, also ’n Zwitta (daafße wahrscheinz heute auch nich mehr sagn.) Und kannze einen Diversn erkenn und wenn ja, an wat? Irgendswie klingt dat doch komisch, oda? Hasse grad den Diversn im Kinno gesehn? SACHMA!

Immahin – et geht vorran mitte Gleichberächtigung. Ich mein ja, et könnt wat schnella gehn. Ich hap ja schon vor Jahrn gesacht, dat Männa Aktenköfferkes tragn, die hat der Herstella schonn so gebaut, dat da kein ganzet Graubrot reinpasst! Seit 1992 tu ich drauf waatn, dat mia eina dat Gegnteil beweisn tut! Und hia noch’n Beispiel: Is dat Kind krank, wer tut zuhause bleim? Die Frau – mit oda ohne Dschända-Sternken!

Ich hab mich ma bei meine Bekanntn schlau gemacht. Übaall isset dat gleiche: Wer besoacht die Geschenke? RatenSe ma! Männa tun nie die Blum gießn, backn auch nie nen Kuchen, obwohl dat Backrezept au nich viel andas is als wie die Bedienensanleitung für den Fernseha. Mit dat Bügeleisn kommse übahaupts nich klaa, dat ist so heimteckisch und bügelt die Faltn imma rein statt raus … Und so weita.

Getz ma im Ernst: Lass uns ersma dafüa sorgn, dat Fraun dat gleiche Geld kriegn als wie die Männa!

Und dann kannze mir geane mit dschändan komm!

 

(1. April 2024)

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Neulich inne Straaßnbahn

Et gibt ja Leute, die faahn nie mit öffnliche Vakeasmittl. Die wissn gaa nich, watse vapassn tun.

Die Tage stehe ich anne Haltestelle und bin auffe Straaßnbahn am waatn. Obn auffe Anzeigetaafel steht: kommt in 3 Minutn. Nach 3 Minutn steh ich imma noch da und et heißt: kommt in 3 Minutn. Und nach 5 Minutn dat gleiche. Wie konnte dat wohl sein?

Und auf eima tut et mich wie Schuppn vonne Augn falln, nämmich wat der Alfons Einstein mit seine Relletivitästherie gemeint hat. Die hat er ja erfundn. Und hia anne Haltestelle hab ich am eignen Leib gemerkt, wattet mitte Dehnung vonne Zeit auf sich hat. Damals inne Schule hab ich dat eimfach nich kapiat – hätt uns der Lehra dat ma gleich so erklärt!

Schließlich kommt die Bahn dann donnoch und ich steich ein. Wie ich mich so am umkuckn bin, tut mein Auge auf den Erste-Hilfe-Kastn anne Decke falln. Und zwaa nich weil der da hing, sondan weil der abgelaufn waa. Denn dat is die Krux mit diese Dinga: die laufn imma ab, obwohl die meistn noch übahaupts gaa nich benutzt wurdn!

In meim Kopp fing et schonn widda am rattan an. Wat machn die bloß mit die ganzn abgelaufnen Vabandskästn? In jem Auto, jem Bus oda jeda Straaßnbahn und in jedet Büro muss man die doch alle paa Jahre ausmistn, SACHMA! Da kommt ganz schön wat zusamm. Oda tun se die auch nach Africka schickn, wie alte Medikamente?

Kann man dat Zeuch nich noch aufbrauchn? Dat wird doch allet nich schlecht. Also dat muss ich getz domma ebnt nachgockln. Also, wat steht denn da? Bei die Flastas tut die Klebe nich mehr haltn. Okee, kann sein, muss aba nich. Müllbindn sind nach ‘n paa Jahrn nich mehr ellastisch, Vabände nich mehr steriel. Obwohl die inne zue Packung drin sind? Man weiset nich. Gummihandschuhe könn porrös wern. Gut, die kamman noch für zum Schuheputzn nehm. Mitte Schere wird ja wohl nix sein, aba in jem neun Kastn is ne neue drin, da freun sich die Schernherstella aba!

Mist is bloß, wennse dich mit eim abgelaufenen Kastn erwischn tun, dann krisse nämmich ’n Knöllchn, aba hallo! Muss ma gleich bei uns im Auto nachkuckn, ob dat Teil noch gültich is … Und wenn nich, dann pack ich dat, wat noch gut aussieht, eimfach inne Wohnung in unsre kleene Hausappetheke – so oft, wie ich mich im Finga schnein tu, bin ich froh, wenn ich sowat auf Vorrat hab.

Wat schönet is neulich auch passiat. Ich komm vonne Aabeit (Frühjaahrsputz bei ne alte Kundin) und sitz widda inne Straaßnbahn. Ich tu mich geistich noch an die Fensta vonne Kundin freun, die widda schön sauba geworn sind, da hätt ich fast meine Haltestelle vapasst. Ich also rausgerannt und merk ers hintaher, dat ich mein Einkaufskörbken stehngelassn hab – inne Bahn! Ach, ich mich so am ärgan gewesn, da waa nämmich meine Lesebrille drin (ja, ich brauch getz eine), dat Kabl für zum Handy aufladn, die schöne Brotdose, ne leere Wassaflasche – und dat Aaztrezept fürn Kallleinz. Auch an dat Körbken selbs tat ich dran hängn, dat hatte ich mir ma aus Holland mitgebraucht. Ach, ich waa saua auf mich selbz, denn getz muss ich ers widda nachm Optika renn und mir ne neue Brille besorgn, dann kann ich ‘n paa Tage keine Appetheknumschau lesn!

Aba getz der Hamma: ne Woche späta komm ich nach Hause, da liecht im Briefkastn ne Nachricht, ich könnt dat Körbken im Fundbüro abholn! Getz ma im Ernst: mit sowat hätt ich im Lehm nicht gerechnet! Muss donnoch nette Leute gehm, die nich allet sofoat einsackn. Aba gut, wat will eina auch mit meine Lesebrille … (und ich hab getz zwei davon).

Tachs drauf bin ich also nachm Fundbüro hin und konnte dat Körbken im Empfang nehm, allet noch da! Gut, dat dat Aaztrezept drin lach, so hamse uns nämmich ausfindich gemacht.

Tja, so viel für heute zum Thema Straaßnbahnfahrn – musste auch ma gesacht wern. Ham Sie auch schomma wat intressantes inne Bahn erlebt? (Kann auch im Bus gewesn sein.) KönnSe mir ja ma schreim, wennSe Lust ham.

Nen schönen März wünscht Sie Ihre Elsbeth Paselewski

(1. März 2024)

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Wat macht Ihr eintlich an Silwesta?

Et waa Heilichahmt – allet ganz haamonisch, auch den Kallleinz – da frächt unsre Nicky: Wat macht ihr eintlich an Silwesta?

Dat hörte sich so an, als wie wenn wir jedet Jahr wat Ausgefallnet machen würdn … Aba dat ham wia schon ewich nich mehr, da bin ich ganz ehrlich.

Früha, da ham wir uns noch mit andre Paare getroffn. Da ham wir dann geselliche Spielkes gespielt oda Mensch tu dich nich ärgan oda sowat. Dabei wurd imma reichlich gepichelt, und irgendswann warn wir uns dann am kloppn gewesen, wer denn nu gewonn hat. Tja, und dann waa Schluss mit lustich und wir ham uns monatelang auffe Straße nich mehr gegrüßt.

Danach gab et die Phase mit dat Fongdü, nur mit den Kallleinz und ich, und manchma auch mit die Kinda – aba da hat ja tagelang die Bude imma nach Fett gestunkn.

Und getz – ja getz hat bei uns die Tradizion widda Einzuch gehaltn, ich sach et Sie. Et gibt widda Kaatofflsalat mit Würstkes – und ich muss sagn, dat uns dat eimfach am bestn schmeckn tut und ich dann auch nich stundenlang inne Küche stehn muss.

Aba oft denk ich mir, dat is ja eintlich nix besondret. Aba muss man eintlich an Silwesta imma wat Dollet machen?

Getz ma im Ernst: dadrauf hap ich gaa kein Bock mehr! Ich tu auch ma geane aufm Sofa sitzn, fernsehn kuckn und drauf waatn, dat dat neue Jahr endlich am kommen is. Manchma schaff ich et übahaups nich bis Mittanacht und penn schon voaher auffe Kautsch ein. Und wenn ich dann kuckn geh, wo der Kallleinz is – da hap ich den schon oft an seine Weakbank gefundn, wie er mit den Lötkolm inne Hand am einnickn gewesn waa. Und bevor er sich die Haare wechgeäzt hat, hap ich schnell noch den Stecka rausgezogn.

Ich denk bloss imma, dat kannze doch keim erzähln! Eima hap ich gesacht, wir wärn auf ‘ne Supa-Patty gewesn, mit Kockteels und Tanz und sowat allet. Da sacht die Erika: Ach wie doll, auf sowat hätt ich auch ma widda Lust! Stattdessn ham wia et uns vor de Glotze gemütlich gemacht und dann ’n bissken geknallt (also mitte Böllers, meintese wohl). Weiße Bescheid, ne?

Et scheint, als wie wenn Silwesta sein Reiz verlorn hätt und alle dat machn, wat se imma machen – also nix besondret.

Ich jenfalls kuck unsre Nicky an und frächse, wat sie denn an Silwesta machn tut. Und da sacht se: Ach weiße, Mama, der Ben und ich, wir machn et uns auffet Sofa gemütlich und tun nettflixn.

Ich kuck unsa Kind an und sach: Nicky, sach ich, nich so laut, dat der Papa dat hört. Aba ich hoffe, ihr wisst, wie man vahütn tut…

Also: keine bösn Übaraschungn innet neue Jahr wünscht Sie,

Ihre Elsbeth Paselewski

(1. Januar 2024)

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Fernsehn und Wiaklichkeit

Ham Sie schon ma gemeakt, dat im Fernsehn imma allet so furchbaa übatriebn wird?

Zum Beispiel CSI Miami: An den Tatort erscheint die Pattelogin im schickn beeschen Hosenanzuch, mit Lippnstift, hohe Hackn und lange, offne Haare! SACHMA! Ham die noch nix von kontammeniate Spurn gehört? In deutsche Krimmis tragn die Spurnsichara imma ’n weißn Owerall mit Kaputze, dazu flache Schuhe und türkise Duschhaubn anne Füße – voll unsexy, aba korrekt!

Ham Sie sich ma gefracht, warum die Ermittla am Tatort nie dat Licht einschaltn tun, sondan mit ner kleenen Taschenlampe duach die Bude schleichn? Ich hab imma gedacht, wenn die den Lichtschalta anmachn, dat daduach inne Wohnung ne Bombe gezündet wern kann, aba dat ist wahrscheinz Tullux. Also: wat soll die Taschenlampe dann?

Die Ermittla müssn auch nie tankn oda denen ihre Telefone aufladn (et sei denn, der leere Akku is für die Geschichte wichtich) – währnd ich morgens am vaschlafn bin, weil ich vagessn hab, et rechtzeitich am Stromnetz zu legn. Manno!

Manchma ham die Autos inne Filme gaa keine Koppstützn. Is die Produzentn dat Lebn vonne Schauspiela nix wert? Und dann diese wildn Vafolgungszenen: Da drehn die Fahra sich dramatisch um, um zu kuckn, wie weit der Vafolga noch entfernt is. Ham Sie dat ma in echt probiat? LassenSet: Klappt nicht, ohne dat der Wagn am schlingern anfängt, und sehn kann man auch nix. Ich frach mich imma: Warum kuckn die nicht eimfach im Rückspiegl? Getz ma im Ernst: die Reschissöre solltn denen ihre Filme ma anne Realletät anpassn!

Und et geht ja noch weita. Kuckn wir uns doch ma den James Bond an: Der is imma nua am Allkohol süppln, dabei sollte doch grade er fitt und reakzionsschnell sein. Wenn der angeschickat is, kann der dann mit seine Waffe noch gradeaus schießn? Und bei dem sein anstrengendn Job sollte er auch lieba auf ne ordentliche Mahlzeit achtn, damit den sein Körpa mit genuch Energie vasorcht wiad, oda?

Ein weiteret Rätsel sind diese Supaheldn. Warum müssn die eintlich nie essn, trinkn oder auf Klo? Ich hab ma ganz genau hingekuckt: an Spaiderman sein enganliegendn Anzuch konnte ich kein Schlitz für zum pinkln erkenn. Muss der sich jedet Ma vorher den ganzn Anzuch ausziehn? Dafüa hat der doch gaa keine Zeit, wenna die Welt rettn muss! Der tut auch nie schwitzn, wahrscheinz funzioniern dann dem seine Haftfädn nich. Aba wer weiß dat schon, da steckße ja nich drin. Bloß schade, dat dem sein Erfinda nich an so menschliche Bedüafnisse gedacht hat. Sowat wolln die Zuschaua doch wissen!

Einma hab ich aba ne amrikanische Krimiserie gesehn, wo die beidn Kripobeamtn sich undacawwa als College-Studentn ausgegehm ham. Und getz kommt et: Die hamse sofort enttarnt, weil denen Haare ausse Ohrn rauswuchsn! Dat fand ich ma realistisch.

Also: Im Fernsehn gibbet viel, wo wir nua noch den Kopp am schüttln sind. Wie sehn Sie dat denn? SchreimSe mir domma – ich würd mich freun!

Und weilet getz gaa nich mehr lange bis Heilichabend is, wünsche ich Sie getz schomma schöne Weihnachtn und ‘n guten Rutsch innet näxte Jahr!

Ihre Elsbeth Paselewski

(1. Dezember 2023)

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Wech mit den Ballast!

Ich weiß ja nich, wie Sie den Novembaamfang vabracht ham – wahrscheinz sindSe wie wia aufm Friedhof gewesn – aba wia ham auch unsa Zuhause schön gemacht. Ja, der Kallleinz hatte zwei Tage frei, und da ham wia endlich ma dat Wohnzimma gestrichn. Sie tun sich vlleicht noch an den Nebl det Grauns erinnern, der bei uns inne Bude sein Unwesn am treim gewesn waa (dat waa übrigenz schon im Februa). Dadrum wollten wia uns eintlich sofoat kümman, aba Sie wissen ja sicha selbz, wie dat is. Ers hasse keine Zeit, und dann kommt imma wat dazwischn.

Jenfalls waa der Kallleinz auch endlich inne richtiche Stimmung für zum Wände streichn, und dat bedeutete: Schränke leer machn, dat Zimma ausräum, allet inne Garasche packn, damit mein Mann sich mitte Faabe austobn konnte. Und et waa wiaklich bitta nötich. Als wia die Bilda abgenomm ham, hatte der Nebl det Grauns schwatte Kästken drumherum hintalassn. Also schön sah dat wiaklich nich aus.

Bei die ganze Ausräumerei tat mir auf einma ein Büchlein inne Hände falln, dat hatte mir unsre Tochta ma geschenkt. Eine Maria Kondo tat dadrin schreim, wie man sich von übaflüssign Ballast befrein kann, und dat gildet nich nua für Dinge, die man inne Schränke hat, sondan auch im Kopp, also dat man sich auch geistich von belastendet Zeuch trennt. Und dann soll man sich frei fühln!

Ich fand dat gut, denn manchma hap ich mir auch schonn gedacht, Elsbeth, hap ich mir gedacht, wat brauchße 10 Wasn, wenn dir keina mehr Blum schenkn tut. (Alle Jubljahre krich ich ma ein Strauß vom Kallleinz, wenna meint, er hätt unsan Hochzeitstach vagessn). Inne Schränke find sich auch noch andra Killefitt, dene jahrelang nich mehr inne Hand gehapt has. Und da sacht die Maria Kondo, man muss jedet Teil inne Hand nehm und prüfn, ob et mit eim sprechn tut. Also getz nich richtich sprechn, aba man soll kuckn, ob sich dat Teil gut anfühln tut oda man wat Schönet damit vabindet. Wenn nich, ab inne Kiste für zum Sperrmüll oda für zum spendn oda vaschenkn.

Ich kuck mir unsan Schrank so an und denk, na dat kann dauan! Aba die Frau Kondo sacht auch, man soll imma ers mit eine Schupplade oda ein Fach amfang. Und dat hap ich dann auch gemacht. Spitzendeckscken für aufn Sonntachstisch zu legn: seit Jahrn nich mehr benutzt. 5 Tortnplattn, zack – 4 Stück gleich ab im Kattong. Stoffserwietten – hat ja heute keina mehr, Dösken ohne Deckl, Tischdeckn noch vonne Schwiegamutta – raus damit! Und so ging dat munta weita. Getz ma im Ernst: ich kam drekt in ein Rausch und fühlte mich total leicht – auch geistich irgendswie. Wech mit die Pluten, lass die Schränke und dat Gehirn atmen!

Dann waa der Schrank so gut wie leer, und auf eima steht der Kallleinz nebn mir. Wo sind denn die Tischdeckn vonne Mutti hin? Ich sach, die gehm wa ab, is doch allet nua matrielle Last. WAT IS LOS? Du spinnz wohl! Er richtich am böse wern.

Ich sach, Kallleinz, ich tu die regelmeßich waschn und bügln, dabei hamwa die seit Jahrn nich benutzt, und wir könntense doch an Bedüaftige abgehm.

NUA ÜBA MEINE LEICHE – ich sach Sie, der waa richtich stinkich.

Tja, und so musste ich ’n paa Sachn widda einräum, damit zuhause Frieden herrscht. Daran hat die Frau Kondo nämmich nich gedacht. Dat die Ehemänna in diese Beziehung eimfach nonnich so weit sind. Aba ich aabeite dran, dat auch der Kallleinz eines Tages leicht und beschwingt im Kopp und inne Schränke wiad (kann alladings wat dauan).

Schönen Novemba wünscht,

Ihre Elsbeth Paselewski

(1. November 2023)

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Peepshow füa Arme

Die Tage waa ich ma widda inne Stadt, um mir neue Klamottn zu kaufn – wo doch getz der Heabst am komm is. Ich hatte nämmich ’n paa Sachn ausrangschiat, und getz sollte et ne neue Kordhose und ‘n Pulli sein. Ich also ab nach P & C, wo ich eintlich imma wat findn tu.

Und da sind se mia widda aufgefalln – diese Ausruhbänke. KennSe die? Da kannze dich hinsetzn und dich von deine Anprobiererei ausruhn. Oft gibbet die auch im Supamaakt, da tun dann die altn Leute sitzn, dat Jutebeutelken zwischn die Beine geklemmt und tun vor sich hinsnchnaufn. Oda die kuckn sich dat Treibn anne Kasse an, dat scheint ja intressant zu sein. Ma wat anderet als wie fernsehn.

Jenfalls gibbet auch bei P & C diese Ausruhbänke. Und zwaa inne Damenabteilung vor die Umkleidekabienen. Ob et die auch inne Männaabteilung gibt, weiß ich getz gaa nich, nächstet Ma geh ich da nomma kucken.

Auf diese Ausruhbank sitzt also ‘n Mann, währnt seine Fau anscheinz entweda zwischen die Stända rumläuft und sich wat schicket am aussuchn is oda et schon am anprobian is. Und wie wir wissen, kann dat dauan. Bevor er sich am langweiln anfängt, kuckt er sich um und kricht mit, wat sich bei die andan Fraun so tut. Kann ja sein, dat eine ihrn Vorhang nich ganz zugezogn hat, sodatta vlleicht ein bissken nacke Haut zu sehn kricht. Ich sach imma, dat is Peepshow füa Arme. An diesm Tach sind aba auch alle Kabienen belecht, da hatta richtich wat für zum kuckn.

Wie bei diese junge Frau. Die tut den Vorhang aufreißn und frächt ihre Freundin: „Hömma, is die Hose nich n’n bissken stramm am Hintan?“. Dabei tut se sich vor dem Spiegel hin und her drehn. Der Mann lecht getz den Kopp schief und sein Gesicht sacht uns, dat die Hose genau richtich am sitzn is. Und der ihrn Hintan find er wohl auch nich zu dick, er kann et übahaupts nich leidn, wenn die Fraun so maga sind.

In die Kabiene daneben is grad eine andre Frau vaschwundn, Tüpp graue Maus, aba wie die getz ausse Kabiene rauskommt, trächt die ein geblümtet Kleid, und der Mann glotzt se mit offnem Mund an. Ich muss sagn, ich auch, denn die Frau sieht in dat Kleid so richtich Bombe aus. Und eine Figur hat die, da kannze nur von träum. Und dat denkt der Mann anscheinz auch und kricht einen ganz schwärmerischn Gesichtsausdruck …

Doch da kracht drekt vor ihm der Vorhang auf und der Mann tut sich erschreckn.

„Schatz, wat tuße von diesen Rock haltn?“ Seine Frau fängt vaführerisch mitte Hüften am schwingn an.

Der Mann kuckt se an und schluckt. „Nimm den ma lieba ne Numma größa, et tut sich ja allet abmaln.“

Weiße Bescheid, ne?

Ich weiß schon, warum ich imma ohne den Kallleinz Klamottn kaufn geh.

 

Elsbeth P.

1. Oktober 2023

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Sitz! Platz! Blaaaiiib …

Nee – Sie mein ich nich! Sie könn sich rumflegln wie Se wolln. Aba wahrscheinz hamSe auch schon gemerkt, wen ich ansprechn tu – nämmich Leute, die ‘n Hund ham oda ein ham wolln. Und schonn sind wa beim Thema. Hunde und denen ihre Erziehung.

Ich frach mich oft, ob sich mehr Leute nen Hund kaufn wegen den Mattin Rütta. Et gibt ja getz so viele Hundeexpertn im Fernsehn, und da sehn die Leute, wie man dat Tier am tränian tun muss, und am nächstn Tach gehense im Tierheim und holn sich auch ein Hund. Im Fernsehn sieht dat ja allet imma so leicht aus. Aba wennet dann nich klappt, wird dat arme Tier anne nächste Raststätte ausgesetzt. Ja sachma.

Klaa, et gibt auch andere Beispiele. Die Tage war ich einkaufn, da kommt mir inne Untaführung ne kleene Frau mit drei Schäfahunde entgegn – solche Kafenzmänna! Ich war grad dabei, Schnappatmung zu kriegn, da sacht die Frau: „SITZ!“ Und alle drei Hunde setzn sich brav hin und kuckn Frauchen an, weil et ja vlleicht ne Belohnung gebn tut. Gab et dann auch – und ich konnt widda normaal atmen. Anscheinz sind diese Hunde in eine Schule gewesn, wo se gelernt ham, wie man gehorchn tut.

Aba wie isset denn inne Realletät? Die Tage seh ich ein Mann, der auf seim Handy rumdaddelt, während sein Hund seelnruich aufn Gehwech am kackn is. Völlich abwesnd trottn beide davon. Ich ruf noch hintaher, hamSe nich wat vagessn? Aba der Tüpp is so mit seim Handy beschäfticht, datta mich nich gehört hat. Und die Nachbarin von gegnüba, die alte Grabowski, die trächt ihrn Köta ausm Haus, damit er in der ihrn Vorgaaten pinkln kann. Dann trächte se ihn widda rein. Aba die is auch nich ganz richtich im Kopp. Im Wald hab ich neulich ne Familie getroffn, die kreuz und quer durche Pampa lief und imma „Fipsi“ am rufn war, weil denen ihr Hund schon widda ausgebüxt war. Vlleicht würd ja ne Leine helfn, frach ich? Nee, meintense, der brauch doch sein Auslauf! Is klaaa, ne? Ab nache Hundeschule!

Et gibt übrigenz auch Lädn, die nur Klamottn für Hunde vakaufn. Da gibbet Mäntelkes, Mützkes, Schükes, Spielzeuch, Leckalies – nur für die. Eima kam aus so eim Ladn ne Frau mit ihrm vakleidetn Pudl raus, und wie der mich so bedröppelt ankuckt, hab ich mir gedacht, dat find der bestimmt nich gut. Aba wat soller machen …

In England, da gibbet diesn Supa-Doc – hamSe vlleicht schomma von gehört. Zu dem kommse von Ponzius bis Pillates angereist, damit der denen ihr Tier behandeln tut. Und dieser Dokter Fritz Pettrick is eine echte Konifere auf seim Gebiet. Denn auch Hunde ham Rücken, oda Attrose oda ’n lahmet Bein. Und dann fängt der Doc am operian an, und wenn ein Stücksken vom Knochn kaputt is, geht der an sein 3-Tee-Drucka, drückt obn aufn Knopp und unten kommt dat passende Ersatzteil raus. Dat frickelt er dann mit eim Akkuschrauba am Hund dran. Und manchma, wenn ein Bein nich mehr zu rettn is und ampetiat wern muss, kricht der Hund ne Protteese. Getz ma im Ernst: Im Gegensatz zu ein Mensch is ein Tier ja übahaupts nich wehleidich und tut mit seim Schicksal hadan. WennSe dann sehn, wie fröhlich dat genesene Tier widda auffe Wiese rumrennt, möchte man sich selbst von diesen Doktor behandeln lassn.

Aba ich merk grad, ich hab mich schon widda vaquatscht.

Eintlich wollte ich ja nur sagn: Falls Sie sich getz auch übalegn, ob Sie sich so ein Tier zulegn solln, tu ich Sie ein Tipp gehm: Leihn Se sich doch ma für ein Tach den Hund von Ihrm Nachbarn aus – vlleicht hat sich der Fall dann ja schon erledigt.

Ein heazhaftet WUFF von Ihre

Elsbeth Paselewski

(1. September 2023 – Mann, wie die Zeit am rasn is ….)

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Stille is wat schönet

Die Tage treff ich ne alte Bekannte – hab die ewich schon nich mehr gesehn, und wir komm so im Gespräch. Ich denk noch, ’n bissken vakniffn sieht die heute aba aus, da sachtese auch schonn, Frau Paselewski, sachtse, ich kann den Lärm nich mehr so gut ertragn. Und schonn fängtse am erzähln an. Sie wär mit eine Freundin in so eine Schnäckbar gewesn, wollte ’n Häppken essn und sich schön am untahaltn tun, da fing auf einma die Musik heftich ausse Boxn am wumman an, und dat wär kein Spass mehr gewesn.

Kann ich total vastehn! Dat is mir auch schomma passiert, nämmich bei unsam Luigi umme Ecke. Da hat der Gonndoliere aus Neapel ein Song nachm andan geträllat in eine Lautstärke, so dat ich den Kallleinz anschrein musste. Also ich schrei den zu Hause ja schon oft genuch an, aba inne Pizzeria muss dat ja wohl nich sein. Da will man doch in Ruhe seine Nudln essn! Man weiß ja auch nich, wie oft die die Kassette umdrehn tun. Die arme Bedienung, die sich dat den ganzen Tach anhörn muss – wir sind ja nach zwei Stundn widda wech. Den Luigi is dat ganich aufgefalln. Er meinte, dann wüad er sich wie in seine alte Heimat fühln. Ich sach, Luigi, geh nach deine Heimat, wenne zugemacht has, wir wolln dat nich so laut hörn. Dat fandn die andan Gäste auch, alle am nickn gewesn.

Ja, der Lärm. Ich treff manchma Leute im Wald, die sind am telefonian, anstatt sich annet Gezwitscha vonne Vögelkes zu freun. Und im Bus oda inne Straßenbahn hörnse sich auf ihre Handys diese Vidioklipse an – auf Lautsprecha ohne Ohrstöpsels -, so dat die andan Passegiere dat allet mitkriegn, obwohl die dat vlleicht ganich wolln. Oda gehnSe ma im Einkaufszentrum, da gibbet auch ständich Gedudel. Ich kann ja vastehn, dat man für die Kundschaft eine gemütliche Atmesfäre schaffn will, wo man sich gerne von seim Geld trenn tut. Aba getz ma im Ernst: allet hat seine Grenzen, und wenn mir die Musik zu laut is, da werd ich akressiev, dann geh ich stiftn und an mia tun die kein Umsatz machn.

Oda bei uns inne Siedlung, da hat jeda Hausbesitza allet für im Gaatn zum arbeitn: Rasnmäha, Kantnschneida, Hecknschere, Laubbläsa – allet mit Akku. Jedn Samstach sind se damit am malochn bis inne Puppn. Ich frach mich, wo is bloß der gute, alte Rechn gebliebn?

TunSe sich erinnern, vor ‘n paa Jahrn hat der Chef vonne EU uns die staakn Staubsauga vaboten, von wegen dem Klimaschutz und so. Warum eintlich nua die? Warum tut der nich endlich ma diese lautn Geräte vabietn, von wegen unsere Ohrn? SACHMA.

Dabei is Stille sowat schönet. Ma gaa nix zu hörn is so schön beruhigend. Und wenn ich ma widda so richtich die Pimpanelln krich, weil mia allet zu laut is, dann geh ich aufn Friedhof. Eimfach so. Da setz ich mich auf ne Bank und genieß die Ruhe.

Wenn nich grad der Gärtna mitm Laubbläsa ankomm tut!

(1. August 2023)

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Brauchn wia E-Skuters?

Endlich is Somma – schön waam und ahms isset länga hell. Die Tage waa mia danach, eine Runde duach unsre Siedlung zu drehn. Und ich konnte et kaum glaum, der Kallleinz ging tatsächlich mit! Die Nachbarn ham sich bestimmt gefracht, wat is denn bei die Paselewskis los– die ham wia ja seit Monatn nich mehr zusamm auffe Straße gesehn!

Wir also losgedackelt in eim einträchtigen Friedn. Anne nächste Straßenecke gehen wir nach rechts, auf einmal läuft der Kallleinz drekt in eim E-Skuter rein, den da eimfach eina abgestellt hat! Dat Teil ging zu Bodn, der Kallleinz fällt drauf, und prompt hatta sich dat Handsgelenk vastaucht. Natüalich wara am fluchn gewesn und hat den E-Skuter noch ein wütenden Tritt vapasst – aba dat Ding konnt ja auch nix dafüa. Damit waa et mit unsam Ahmtspaziergang natürlich gleich widda Essich.

Und seitdem falln mir diese E-Skuters ersma so richtich auf. Die siehße ja getz übaall! Oft wern die mittn aufm Bürgasteich abgestellt, wie in unsam Fall. Und wo eina steht, komm nach’n paa Stundn weitere dabei. Oda die wern eimfach inne Botanik geschmissn. Manchma gehße anne Büsche vorbei und auf eima siehßet da grün oda rot blinkn – je nachdem, ob denen ihre Akkus noch voll sind oda am leergehn sind. Soga im Rhein hamse hunderte von diese Dinga gefundn. Aba die Betreiba lassn die eimfach da untn liegn, weil et billiga is als wie se rauszuholn. JA SACHMA!

Dabei sind die Rolla aus Billichplastik gemacht, und wenn die Tach und Nacht bei Wind und Wetta draußn stehn bleim, sehn die auch nich mehr schön aus. Nach ner Weile wern die dann widda mit eim LKW eingesammelt. Ob sich dat am rentian is? Ich weiset nich. Aba wenn die ihre Rolla lieba im Rhein vagammeln lassn, anstatt wie se raufzuholn, scheint et ja wohl so zu sein.

Getz mal im Ernst: Früha, als Blagn, warn wia froh, dat wir endlich den Rolla los warn und ein richtiget Farrad krichten. Und getz soll et auf eima toll sein, sich als Erwachsna widda auf sowat draufzustelln? Kannze mir donnich erzähln! Und wie tut man die Teile eintlich entsorgn? Widda ein neua Plastikberch, der nich rezykelt wern kann. Is wahrscheinz ne riesige Retsurcenvaschwendung. Muss dat in unsre heutige Zeit wiaklich sein? Auch dat man sich diese Dinga für kleinet Geld mietn und dann eimfach irgenswo stehn lassn kann, find ich nich gut. Ex und hopp. Ich hoffe, dat die in ein paar Jahrn widda vaschwundn sind. Aba bis dahin hamse bestimmt ‘n neuen Irrsinn erfundn. Vlleicht Ferde mit Allradantrieb oda sowat.

Na ja, machenSet gut, gehnSe zu Fuß oda fahrnSe lieba Farrad!

(1. Juli 2023)

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Deutsche Bahn – nix mit fahrn …

Ich sach Sie: früha war doch manchet bessa. Vor allem bei de Deutsche Bahn. Dabei stand die Abküazung „DB“ domma füa Pünklichkeit, Kompfort, Saubakeit und Kundnbindung. Aba wie in jem Märchn isset auch hia so – et waa eima (und kommt nich widda).

Heute macht dat Fahrn mit‘m Zuch kein Spass mehr. Die Tage wurd mir dat so richtich klaa. Ich musste nämmich ‘n paa ma in eine andere Stadt, für um ein wichtign Aazttermin waazenehm. Und da der Kallleinz mich nich mit‘m Auto hinbringn konnte, musste ich halt mitte Deutsche Bahn fahrn. Ich mir also dat neue Deutschlandtickit besoacht, mit dat ich einma ganz durche Repeblick juckln kann – wenn ich will. Aba dat will ich getz gaa nich mehr. Auffe Hinfahrt 20 Minuten Vaspätung. Ich hatte natüalich ’n Puffa eingebaut, damit ich nich schweißgebaadet beim Aazt ankomm, aba knapp wurd et trotzdem, weil duach die Vaspätung auch der Anschlussbus wech waa.

Auffe Rückfahrt waa dann ein Stellwerch kaputt, da warn alle Züge zu spät dran. Und bei die Behebung von so eim Schlamassl geht et ja nache Wichtichkeit: ers komm die ICEs dran, und dann die Regenalexpresse – obwohl dat Wort „express“ dann ja auch nich mehr stimm tut.

Am andan Tach, wo ich widda inne andre Stadt musste, kam mein Zuch gaa nich ers. Die Lautsprechastimme am Bahnhof meinte freundlich: Zuch fällt heute aus, wir bittn um Entschuldigung! (Ers tuße noch denkn, wie nett, datt se sich am entschuldign is. Aba nach’m drittn Ma wirße aggresiev und möchteß die anne Gurgl!).

Ich steh also wie Pröfken Doof am Bahnsteich und übaleech, wat ich getz machn soll. Ich happ dann unsre Nicky angerufn. Die hat auf der ihrm Handy nämmich sonne Äpp vonne Deutsche Bahn, da kannße nachkuckn, wann der nächste fahrn tut. Kuaze Zeit späta ruft se mich zurück und sacht mir, wo und wann der nächste Zuch am fahrn is. Dat hätte eintlich die Stimme ausm Lautsprecha sagn soll, wie ich getz am besten nach Dingenskiachen komm!

Jenfalls hat dat dank meine Tochter geklappt und ich happ et grad noch so ebent nach’m Aazt geschafft. Und diesma waa ich auch so schlau und happ mir ‘n Deo inne Tasche gepackt, sodat ich nachlegn konnte und ich mich bei dem Dokter mit eim frischn Duft auffe Liege legn konnte.

Auffe Rückfahrt hieß et dann, irgenswatt is dem Zuch gegn die Scheibe geflogn und hätt ein Riss vaursacht. Den müsstense getz ersma klebn. Ich happ mir dann vorgestellt, wie die die Scheibe wohl mit Tesafilm zuflastan und wie dat wohl haltn soll. Nach eine halbe Stunde hieß et dann, der Zuch daaf donnich weitafahrn. Waa ja klaa, oda? Alle Leute also widda raus auffe Suche nach die nächste Möchlickeit, nach hause zu komm. Der nächste Zuch in meine Richtung – wat glaumSe wohl? Hatte Vaspätung und waa auch noch brechendvoll. Inne Zwischenzeit musste ich ma dringend aufs Klo, aba ich happ et nich geschafft, von eim Abteil innet nächste zu komm – weil et so voll waa. Da musste ich et halt ausschwitzn. Ging zum Glück.

Getz ma im Ernst: wenn man heute mitte Deutsche Bahn fahrn tut, geht viel Zeit drauf. Und du brauchß ein dicket Fell. Wenn dein Zuch am Bahnsteich auffe Anzeigetafel steht, brauchße nich zu mein, datt der auch komm tut. Erst wenne sicha zuhause bis, dann kannze aufatmen. Zu vadankn ham wir dat allet den Herrn Mehdorn, der die Deutsche Bahn schön kaputtgespaat hat! Nachdem der nämmich anne Macht waa bei de DB, funkzioniate da gaanix mehr. Aba ein Selbzbewusstsein hatte der – dabei waa der auch nur 1 Meter vierundsiebzich groß (hörnSe sich hierzu auch mein Beitrach zu kleene Männa an!). Und von dat eingespaate Geld hat er sich selbst auch ‘n ganz schön fettn Batzn eingesackt!

Also, wat machen wia getz, wenn unsa Zuch ma widda nich komm tut? Am bestn hamSe ’n gutet Buch oda Musik dabei, und wat zum essn. Und ich werd mir von unsre Nicky ma diese Äpp auf mein ollet Handy draufladn, damit ich selbz auch sehn kann, wie ich ewentswell nach Hause komm. Und vlleicht mach ich dann noch ne kleene Ommm-Übung, damit ich nich duachdrehn tu. Wir wolln ja nich, dat eines Tages auf mein Grabstein steht: hier hat mich die Deutsche Bahn hingebracht.

(1. Juni 2023)

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Künsliche Intellenz

Alle tunse in letza Zeit von künsliche Intellenz redn. Dabei wär ich schonn froh, wenn sich die natüaliche Intellenz ma öftas zeign würd. Zum Beispiel inne Polletik: da würd ich mich freun, wenn Regierung und Oppesition ma an eim Strang ziehn würdn, statt ständich gegenander zu arbeitn. Aba dat nua so nehmbei.

Künsliche Intellenz, dat bedeutet ja, dat uns Computa und Maschinen dat Denken abnehm tun. Wahrscheinz wird dann in ein paar Jahrn unsa Gehirn am schrumpfn anfangn. Dabei muss künsliche Intellenz gaa nich schlecht sein. Inne Medizin kann ein Computa aufm Bild viel bessa Krebszelln entdeckn als wie ein Mensch mitte Augn. Und er kann sich dat Ergebnis merkn und ‘n paa Jahre späta ganz eimfach feststelln, ob sich wat vaändat hat oda nich. Dat is doch nützlich, find ich. Wär auch gut, wenn et inne Behördn übahaupts ’n bisken mehr Intellenz gebn würd, nämmich datte nich erst extra nach’m Bürgabüro dackln muss, um unten anne Kasse deine Gebührn zu bezahln, sondann dat man dat Geld eimfach übaweisn kann.

Auch Robota gehörn zu künsliche Intellenz. Viele ham zuhause schonn son Ding, wat denen ihrn Bodn saucht oda im Gaaten den Rasen mäht und selbständich widda anne Ladebox fährt, wennet kein Saft mehr hat. Und die Tage hap ich im Fernsehn ein Bericht gesehn, wo ein Robota in eim Seniornstift zu die Insassn gerollt is und mit denen geredet hat, damit die ’n bisken Untahaltung ham (weil die Flega für sowat ja kaum noch Zeit ham, is klaa, ne?) Ne sprechende Puppe kann dat auch, aba künsliche Intellenz heißt, dat der Robota mitte Zeit dazulernt und selbständich weitaredn kann. Dat nennt man Allkeritmus. Sie denkn getz vlleicht, woher weiß die Elsbeth dat? Ich sach ma so: man muss sich eimfach infemiern, wat inne Welt so allet los is. Sonz sitzte zuhause und kennß dich nich mehr aus mit all die neuen Dinge – dann gehörße ruckzuck zum altn Eisn und vastehß gaa nix mehr.

So, wo war ich grade? Ach ja, der Allkeritmus im Seniornstift. Wenn also im Ruhrpott eine tüppische Begrüßung so is: „Wie geht’s? Muss, und selbz? Auch“, dann kann der Robota nach eine Weile anfangn, selbz ’n paa Fragen zu stelln, nach’m Befindn oda wat die schwern Beine heute machn. Ich hap schon gehört, dat ’n paa Leute den Robota lieba ham als wie die Flega. Die ham keine schlechte Laune, die riechn nich und ham imma Zeit.

Et gibt auch schonn Robota, die fahrn im Restorang mit die Tella nebn dem Kellna her, damit der nich so schwer tragn muss (na ja, früha gab et für sowat Serwierwagn). Oda denknSe ma an Autos, die et getz schon gibt. Die fahrn von alleine, während ich drin sitz und am Sockn strickn bin! Getz ma im Ernst: Will ich dat wiaklich? Eintlich nich, denn Autofarhn tu ich gerne, Sockn strickn auch, aba allet zu seina Zeit!

Ich hätt aba nix dagegn, wenn mir eine Maschine Aabeit abnehm würd. Sie müssn mir nich glaum, dat ich gerne bei andere Leute putzn tu. Dat is harte Maloche. Also mir wär schon geholfn, wenn mir eina dat Fenstaputzn abnehm würd – dat hält imma so auf.

Aba bestimmt hat dat allet auch eine Kehrseite. Wat, wenn die Dinga im Seniornstift auf eima 3 Stundn Mittachspause ham wolln oda Segln lern wolln? Ich kenn auch ein Sainz Fikschen-Film, wo Robota auf eima biestich wern und ihrn Schöpfa umbringn, weil der mit ihnen Kohle machen will. Und dann findnse Gefalln an dat Mordn und machen weita, wegn ihrm verkorksten Allkeritmus. Und prompt is Holland in Not und alle renn wie bekloppt rum und suchn die Schurkn, wat aba schwierich is, weil die ja alle gleich aussehn. Und dann willet ma widda keina gewesn sein.

Und bevor et so richtich losgeht mitte künsliche Intellenz, fangnse getz schonn am übalegn an, wie man dat allet regeliern muss, damit mit sensible Datn kein Schindluda getriebn werdn kann! Hamwa allet schon gehapt.

Tja, die Zukumft is am komm – ob wir wolln oda nich. Aba keine Panik, bisher is allet imma noch gutgegangn!

Bin ma gespannt, wann uns der erste Robota die Post vorbeibringn tut …

(1. Mai 2023)

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Die Ayewedda-Kur

Ommmm – dat hamSe wahrscheinz schon gehöat, oda? Ich getz auch. Und zwaa am eigenen Leib. Und dat kam so.

Inne letzte Zeit hing ich ja schon ‘n bissken inne Seile wegn dem Nebl det Grauns und dat viele Schwatte um mich rum, da sachte auf eima meine Bekannte, die Arnhild, zu mich: Elsbeth, sachtese, warum fährße nich ma auffe Kur? Ich sach, is dat nich bloß wat füa Kranke? Nee, meintese, Kur is für jedn da. Mach doch ma ne Ayewedda-Kur – danach bisse widda total fit!

Ayewedda – von sowat hatte ich noch nie gehöat. Ich also ersma im Intanetz rein und gegockelt, wat et wohl mit so eine Kur auf sich hat. Und wat soll ich sagn: Et höarte sich ganz erholsam an. Aba wie ich den Preis gesehn hap, krichte ich ersma Schnappatmung. Dat is nämmich keine Kur vonne Krankenkasse – nee, die musse selbz bezahln. Getz ma im Ernst: Drei Wochn Ualaub anne Nordsee füa zwei is drekt ’n Schnäppken dagegn.

Ahms beim Essn hap ich den Kallleinz davon erzählt. Wat der davon hält, könnSe sich vlleicht denkn – nämmich gaanix. Eintlich hatta nua gesacht, für son Tullux würd er kein Geld ausgehm. Ich hätt et ich mir eintlich denkn könn. Ich hap dann noch ’n bissken rumpalavat, wat eim in so eine Kur allet Gutet angetan wiad, aber er hat imma nua ‚Hmm‘ gesacht, der Bollo. Und da war ich so saua, dat ich beschlossn hap, auf diese Kua zu gehen. Von meim eigenen Geld. So. Da konnte auch der Kallleinz nix mehr gegn sagn. Und dann kanna sich ma eine Woche selbz am vasorgn tun, dann weißa nämmich, watta an mich hat.

Ich also im schön Odenwald gefahrn. Hier laach die Ayewedda-Faam in ein Ort, von dem ich noch nie gehöat hap, also Jotweedeh. Reichlich Gegend für zum wandan, sonz eha wenich los. Aba ich bin ja fürde Kur hier und nich für zum Vagnügn.

Als ich ankam, tat mich ein freundlicha Inda gleich im Speisesaal führn, wo die andan Insassn schon am Mittachstisch saßn. Also Gulasch und Klöße mit Rotkohl, sowat gibbet hia nich. Stattdessn gab et Curry, Reis und Gemüsefännken – also ich fand et ganz lecka. Et war auch ordntlich gewüazt, so dat mir nach kuaze Zeit dat Wassa ausse Nase lief.

Am Nachmittach gab et schonn die erste Behandelung, eine Stunde Ganzkörpamassaje – mit reichlich Öl. Ich kann mir vor wie ein glitschichen Aal. Die Massaje wuad mir vaabreicht von eine freundliche Indarin, die sich an meim vaspanntn Körpa abmühte, bis dat der widda ganz geschmeidich waa. Dazu gab et laute indische Musik. Vlleicht könn die Inda dabei bessa massian, aba et wär schön gewesn, wennse nich imma die gleichn zwei Lieda gedudelt hättn.

Danach ging et ab inne Dusche, um dat ganze Öl widda abzuwaschn. Ich glaub, mit diese Menge könnt ich ne ganze Woche Fannekuchn backn, soviel ging davon im Abfluss runta.

Am nächstn Tach kam die Äztin voabei. RatenSe ma: Genau, auch aus Indien. Dat ganze Personaal waa aus Keralla, wo Ayewedda herkomm tut – und die müssn et ja wissn. Auch die Möblierung von diesem Etablissemong waa indisch, also Blumschalen und Buddhas und goldene Schälkes übaall. Und die Männa hattn sich bunte Bettlakn umme Hüfte gewickelt. Vlleicht warn denen ihre andan Buxen grad inne Wäsche. Aba gut, wenn die dat schön finden …

Naja, jenfalls hat die Äztin mich ganz schön ausgefracht. Wat ich denn für Beschwerdn hätt, wie oft ich auf Klo geh oda ob ich sonz welche Probleme hätt (vom Kalleinz hap ich der ma libba nix erzählt). Nachdem dat geklärt waa, hat die Äztin mein Doscha ausgerechnet. Also im Ayewedda will keina wissen, ob du die Elsbeth oda die Anneliese bis, sondan wat füa‘n Körpatüpp du bis. Die Äztin meinte, dat ich der Vatta-Pitta-Kaffa-Tüpp bin – also von allet ’n bissken. Und dat stimmt! Ich bin irgendswe ma dies und ma dat. Außadem hap ich mia gedacht, für dat viele Geld nehm ich halt alle drei Doschas mit.

So gab et jen Tach Massajen, Schwitzbad und eima sogaa ‘n Stirnguss. Da wird eim aus nem großn Eima warmet Öl über den Kopp gegossn. Ich sach Sie: Et waa herrlich – bloß dat ich danach ne halbe Flasche Schampoo gebraucht hap, bis dat die Haare nich mehr fettich waan.

Dazu gab et dreima am Tach ne waame Mahlzeit – allet vecketarisch – und auch kein Kaffee. Stattdessn Kräutatee. Morgns, mittags und ahms Tee. Kannze dich auch dran gewöhn, vor allem wenne weiß, dat dir allet am guttun is. Sacht auch die Coco. Die is extra aus Holland im Odenwald gekomm, weilet bei ihr so eine Kur gaa nich gebn tut. Und die is auf Ayewedda am schwörn. Würdse zehn Jahre jünga machen –da bin ich natüalich auch dabei!

Ahms um 8 Uhr bin ich völlich erledicht im Bett gefalln – eintlich vom Nixtun, aba dat waa irgendswie anstrengd. Und morgns musstn wia schließlich schon um 7 Uhr raus, für zum Yogaturnen. Und für Meditierung, um in sich zu gehen und ma an nix zu denkn. Dat hat bei mia aba nich so richtich geklappt, weil ich ständich dran denkn musste, dat hia ma dringend die Fensta geputzt wern müssn.

Jenfalls waa ich duach dat viele Öl und dat Turnen ganz schön beweechlich gewordn – hoffentlich meakt dat auch der Kallleinz. Ich übaleech schonn, ob ich nomma widdakomm. Zehn Jahre jünga, gesund und geschmeidich – dat kann ja nich vakehrt sein. Und vlleicht treff ich hia ja auch ma ’n jungen Kuaschattn.

Also, bleimSe gesund und trinkenSe Tee,

Ihre Elsbeth P.

(1. April 2023)

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Weniga is mehr

Ker Ker Ker – wenn ich mir die Proschpekte so ankuck, die bei uns im Biefkastn landn, da frach ich mich, ob unsre Welt dat ganze Zeugs übahaupts brauchn tut, wat da angebotn wiad. Und jede Woche kommt neua unnütza Krempl dazu.

Ich geb Sie ma ‘n Beispiel: Da gibtet so’n Ding, mit deme ‘n Äppelken in acht Teile schneidn kannz. Dat brauch doch kein Mensch! Ich sach ma, der liebe Gott hat uns mit zehn bewechliche Finga ausgestattet, und die meistn von uns wissen auch, wie man mit ein Messa umgeht. Wat soll dat also? Is grad keine Äppelzeit, liecht dat Ding inne Schuplade und rostet vor sich hin.

Ich frach Sie: Wofüa brauchn wir Aufbewahrungsboxn füa Banänkes? Auch hier war et widda der liebe Gott, der dieset leckre Obst von Haus aus schonn mit ner schützendn Pelle erschaffn hat, die auch noch bielogisch abbaubaa is, ja sachma. Wat war der Mann vorausschauend … Aba wenn ich mich mit Bekanntn am untahaltn bin und sie frach, warum et so ein Tullux übahaupts gehm muss, sagn die mir: du, dat is eintlich ganz schön praktisch! Ja also, da pack ich mich doch am Kopp!

Die Tage, bei unsam Haushalswarngeschäft inne City, lagn inne Grabbelkiste so kleine Gäbelkes mit drei Zackn – wie dat Zepta von eim Playmobilteufel sahn die aus. Ich wusste nich, wofüa die Dinga da warn und frachte die Vakäuferin. Die meinte, dat wärn Maiskolbnhalta. Ich dachte, die will mich vaäppln. Nee, meintese, damit würd man die gegrilltn Maiskolbn aufspießn, ohne dat man sich beim essen die Finga dreckich machen tut. HA, damit müsst ich dem Kallleinz ma komm! Der würd mich mit die Dinga durchn Gaatn jagn!

Mein persönlicha Fawerit det Irrsinns aba is der Waschmaschienen-Schoonbezuch aus reina Baumwolle – da könnt ich die Pimplgicht kriegn. Schoonbezuch. Et will mir partu nicht einleuchtn, warum ich dat Teil auffe Maschine legn und regelmäßich waschn soll, anstatt eimfach die Waschmaschine abzuputzn! Meine Fresse nee – ja is doch wahr.

Und so geht dat munta weita mit Sachn, die unsa Kozmoz nich brauch. Im neun Lodi-Proschpekt gibbet getz soga eine Wildkammera – da werd ich auch wild. Ich kann ja vastehn, dat eina wissen will, ob nachts Wildschweinkes in seim Gaatn komm. Aba muss man sowat beim Discaunta kaufn könn?

Tatsache is doch, dat wir die Wiatschaft auf Deuwl komm raus am kackn haltn müssn, damit Leute Geld vadienen, die Geschäfte voll sind und vor allem die Börse am floriern is. Aba getz ma im Ernst: Langsam glaub ich, dat Ende der Fahnstange is erreicht, wir müssn ma n’n bissken runtakomm von unsern Konsumm. Allet, wat produziat wiad, vabraucht nämmich wichtiche Retzurzen, die wir eintlich gaa nich mehr ham. Wat wir aba ham sind Müllberge, wo de hinkuckß und Plastick inne Ostsee. Wahrscheinz findet sich da auch eines Tages die Banänkesbox widda.

Dabei ham die meistn von uns die Schränke voll mit viel zu viele Plutn. Unsa Opa hat imma gesacht: du kannz nur eine Buxe auf eima anziehn. Da hatta doch Recht! Wär et da nich ma angebracht, weniga zu kaufn und diesn ganzn Blödsinn ein Ende zu machn?

Vlleicht hab ich Sie heute ma ernsthaft zum nachdenkn angerecht. Wenn wir alle vorher ersma übalegn, ob wir dat Teil, wat wir kaufn wolln, auch wiaklich brauchn tun, dann wärn wir schonn aufm richtichen Weech.

Also, haltenSe Ihr Geld zusamm und bis die Tage

Ihre Elsbeth P.

(1. März 2023)

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Der Nebl det Grauns

Boah, ich sach Sie: ich seh schwatt. Und zwaa so richtich – nämmich bei eim häuslichen Anliegn. Und dat fing so an: der Kallleinz hat die Tage unsan Flur gestrichn. Er wollte natüalich umme Lichtschalta drumherum maln, aba ich hap ihn gezwungn, die abzuschraum, damit die ma ne richtige Grundreinigung erfahrn konntn. Danach sahn die aus wie neu und allet waa gut. Drei Tage später kuck ich zufällich drauf, da warn die auf eima schwatt! Et war mir ein Rätsl, wie et dazu kommen konnte. Hatte der Kallleinz nachm Zeitungslesn mit seine Finga die Druckerschwärze da hinterlassn? Er behauptet ja, er wäret nich gewesn, aba dat hap ich ihm nich geglaupt.

Dann putz ich die Fensta – auch hia is der Lappn schwatt. Aba sowat von! Danach nehm ich mir die Bilda anne Wand vor. Schwatt. Unsre weißn Türn: schwatt. Und dat schlimmste is, dat man dat Zeuch von empfindliche Obaflächn gaa nich so leicht widda abkricht. Kallleinz wollte ja gleich mitm Hochdruckreiniga dran – ich konnt ihn grad noch davon abhaltn. Also hab ich et ersma vorsichtich mit nem Läppken vasucht. Dabei hap ich den Dreck schön auf die ganze Fläche vaschmiert – also nich mit Absicht, is klaa nee. Et waa also anne Zeit, meine ganze Munizion an Putzwaffn rauszuholn.

Nach 30 Kwadratzentimeter Fläche sauba machen bin ich schockiat: Wasser, Schwämmken, Feudl – allet schwatt. Früha waa dat ja ganz nommaal, als et hia im Kohlenpott noch Zechn gab, aba heute?

Jenfalls ging bei diese Maloche mein ganzet Putzmatrial drauf und mir tat der Arm vom rubbln noch tagelang weh.

Ich kann mir dat eimfach nich erklärn. Wieso ausgerechnet getz? Wir wohn hia schon seit 20 Jahrn und bis heute hap ich so ein Fennemen noch nich erlebt. Gut, überde Heizung waa die Tappete im Winta imma ’n bissken grau, aba nua da, und dat waa lange nich so schlimm wie getz.

Ich sach Sie, diese Malesse treibt mich direkt inne Pimpanelln rein und lässt mich vazweifln. Getz ma im Ernst: Wat soll denn die Kundschaft denkn, wenn ich meine eigene Bude nich orntlich sauba haltn kann? Hia steht schließlich meine Reppetation aufm Spiel! (Und wo is übahaupts Ivonne Willicks vom Wdr mit ihre Haushaltstipps, wenne se ma brauchn tuß?)

Ich also selbz im Intanet rein und nachgegockelt, wat et mit diesm unheimlichn Schmier auf sich hat. Und ich bin auch fündich geworn: et handelt sich um Focking, dat is Englisch und bedeutet Nebl. Ja sachma: Schwatta, tödlicha Nebl, der in unsere Bude sein Unwesn treibt? Warum denn bloß?

Anscheinz gibbet ne Menge Möchlichkeitn, wie er sich am bilden kommt: Heizungsabgase, Kerznruss, nich orntlich gelüftet, Ausdünstungn vonne Möbel (wir ham aba gaa keine neun Möbl), und und und.

Heißt dat getz, dat wir uns in unsre Wohnung den AAA– Allawertesten abfrian müssn, ohne gemütlichet Kerzken an, und ich muss jen Tach am putzn anfangn? Solange, bis dat der Nebl det Grauns zu die Nachbaan weitagezogn is?

SchreimSe mir doch, wenn Sie ne Idee ham, wie ich aus diesm Elend widda rauskomm.

Oda wir müssn umziehn.

Ihre Elsbeth P.

(1. Februar 2023)

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Leckalies füa Menschn

Wenn dat alte Jahr zu Ende geht, denk ich imma, et geht berchab. Kurz vorm Stillstand kommt Silvesta, und dann ZACK! – nur eine Sekunde späta, im neuen Jahr, geht et widda aufwärts. Die Tage wern länga, inne Geschäfte gibt et Tülpkes, und irgendswie macht sich getz schonn Frühlingsstimmung breit. Wenn da bloß nich die drei bösn K’s wärn: Korona, Klimawandel und natüalich der Kriech inne Ukraine. Der dauat getz schon fast ein Jahr, und keina hat ein Mittl gefundn, wie man den Russn stoppn kann.

Neulich hap ich im Fernsehn den Mattin Rütta gesehn. Und wie viele andere Hundetrainer auch, hat der imma Leckalies inne Tasche. Macht dat Tier schön Platz, kricht et wat in die Schnauze geschobn. So lernt et ganz schnell, wat der Mensch von ihm will. Selbz die bockichsten und bissichstn Hunde kricht man so widda zur Räsong. Und in eina diesa Zoosendungen hap ich die Tage gesehn, wie se nen Eisbär dazu gebracht ham, die Fote durch dat Gitta zu schiebn, damit der Tieraazt die behandeln konnte. Als Belohnung dafüa gab es natüalich lecka Makerele. Und bei den Seehundn haltense denen nen Stock mitm roten Bällchen drauf anne Nase – dat Target -, damitse still sitzen bleim und mitte Flossn wackln. Und solange die dafüa ein Leckachen kriegn, machen die dat allet mit.

Sowat nennt man positive Vastärkung. Die Psüchelogn meinen nämmich, et is bessa, et gibt ne Belohnung, wenn eina wat gut macht als wie einen zu bestrafn, wenna wat falsch gemacht hat. Getz ma im Ernst: dat klingt doch total logisch, oda? Sagenset doch auch ma Ihrn Chef!

Und wie ich dann den Puttin im Fernsehn gesehn hap, da dachte mir: vlleicht klappt dat bei dem auch! Man muss nua rausfindn, wat der gerne essn tut. Und dann kricht der dat Target vor die Schnüss gehaltn und sobald er Sitz macht, gibbet die Belohnung. Danach muss man ihn nur drauf dressiern, wie er seine Panza auße Ukraine zurückfeift, damit diesa Wahnsinn endlich aufhöat.

Wenn dat bei ihm geklappt hat, nehm wir uns den nächsten vor – et gibt ja genuch Irre auffe Welt (üba einige hap ich ja auch schon geschriem) – solange, bis die alle brav sind und nua noch gute Sachn machen.

Wir suchn getz also Menschen-Trainer, die die Bekloppten diesa Welt mit Leckalies trainiern und aus denen widda ganz nomale Leute machen. Dann wolln wir doch ma sehn, ob die Welt daduach nich ‘n bissken bessa wird …

Ich jenfalls werd mir heute ahmt ma den Kallleinz vornehmn. Für die Bockwürstkes von unsam Metzga macht der allet. Dann werd ich vasuchn, dat der seine dreckichen Klamottn nich aufm Stuhl, sondan direkt im Wäschekorb schmeißt. Ich werd Sie berichtn, ob et geklappt hat.

Getz wünsch ich Sie aba ers ma allet Gute für dat neue Jaar!

Ihre Elsbeth P.

(1. Januar 2023)

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Der Mann mitte Maske

Oft wach ich nachts auf und krich ‘n Schreck. Aba nich weil der Kallleinz so am schnaachn is (ich würd eha Angst kriegn, wenna nich mehr schnarchn tut) , sondann weil ich am Monatsende nich weiß, wat ich als nächstn Beitrach schreibn soll. Wat, wenn mir eimfach nix einfällt, wat ich postn kann?

Aba dann tu ich mich beruhign, denn et gibt jedn Tach Nachrichtn, wo ich den Kopp am schüttln bin, und der neue Beitrach schreibt sich pracktisch wie von selbs …

Da wär zum Beispiel „se män wis se mask“, dem seine Eltan den Vornamen Elon gegehm ham. Na ja, wenn die dat schön findn …

Den Herrn Mask kenn wir daher, weil er in Brandnbuach ein Weak für seine Autos gebaut hat. Und da er ein fuachbar ungeduldicher Zeitgenosse is, konnte er die Genehmigungn vonne Behördn nich abwaatn und hat eimfach losgelecht. Getz heißt et, dat er sich nich an irgendswelche Vorschriftn am haltn is, weil ihn dat übahaupts nich interessiat (außadem kann er ja gaa kein Deutsch).

Wassavaschmutzung? Ach, dat bißken. Rechte für die Aabeita? Geh mir wech! Die Behöaden wolln den Inwesstor natüalich nich vagrauln und haltn still, weil ja endlich eina frischn Zasta in die Region bringt. Da kann man doch ma beide Augn zudrückn, oda?

Getz hat der Herr Mask auch noch Twitta gekauft, und zwaa für 44 Milljardn Dolla! Die Firma stellt nix her. Dat einzige, wat man damit machn kann, is kuaze Twiets zu vaschickn. Twiets heißt auf deutsch Gezwitscha. Da kann also jedet Vögelken sein Sempf zu irgendwelche Sachen dazugehm. Egal wat, ob dat stimmt oda nich. Und sowat soll so viel Geld wert sein? Da pack im mich am Kopp …

Der Elon jenfalls, der macht watta will. Weil er nämmich Geld hat wie Dagobert Dack. Wahrscheinz geht er morgns auch ersma ne Runde in seim Schwimmingpuhl drehn, wo aba kein Wassa drin is, sondan Geldscheinkes. Dann kommta erfrischt raus und geht ersma ’n paa Leute feuan – vlleicht weil ihm dat Wetta nich passt oda der Hund vonne Nachban zu laut am belln is. Wer weißet schonn. Bei Twitta hatta am nächstn Tach auch schon ’n paa Leute rausgeschmissn, die ihm auf die Finga gekuckt hättn, zum Beispiel weil se sich um Aabeitnehmarechte und sowat kümman. Dat is doch kein schöna Einstand für ‘n neuen Chef! Da bringt man ersma Kuchn mit und stellt sich orntlich vor!

Wir fragn uns: Warum macht der Herr Mask dat? Na ja, weil er et kann! Und wenn Kundn wegn dem sein Gehabe am moppan anfangn und auf dem seine Plattfoam kein Weabeplatz mehr kaufn wolln, fängt er am drohen an. Is der eintlich noch ganz dicht? Getz ma im Ernst: Wenn ich den im Fernsehn seh, wie der irre in die Kammera kuckt, krich ich Angst. Vlleicht is unta dem seine Maske ja ein Schurke vaborgn – der unheimliche Grinsa oda so! Oda is dat vlleicht der neue Bösewichtl vom nächstn James Bond? Soviel ich weiß, sind die noch am suchn, wer et wern soll …

Übrigenz besitzt der Herr Mask ja auch ’ne Raketenfirma. Da könnte er sich doch selbz im All schickn und dann rechts inne unbekannte Gallaxie abbiegn, auf Nimmawiedasehn! Könnte mia gefalln … (Daum hoch!)

Aba keine Panick, ich vertrau drauf, dat trotzdem allet gut wiad!

Ihre Elsbeth P.

(PS: Muss meinen Beitrach von April 2022 korregian: nich nua kleene Männa könn fies sein …)

1. Dezember 2022

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Ich brauch Nommalität!

Manchma wiad mir allet zu viel. Den ganzn Tach hörße nua schlechte Nachrichtn. Seit Monatn is Kriech, dann dat Hickhack umme Gasspreise, und inne Geschäfte is allet so teua gewordn, da tut dir auch nix mehr einfalln. Et gibt auch noch so vielet, um datte dich dieset Jaar noch kümman muss (is ja nich mehr lange hin bis Silvesta!) und du meinz, du kommß zu nix. Und dann sach ich mir, Elsbeth, sach ich mir, so geht et eimfach nich weita.

Getz hap ich wat gefundn, wie ich dat allet bessa ertragn kann. Ich lass ahms ma dat Fernsehn aus und nehm mir dat gute alte Strickzeuch vor. Hap ich lange nich mehr gemacht, aba dat is so schön beruhigend und außadem hasse hintaher wat Kuscheliges geschafft für zum freun. Dazu hör ich mir ne schöne CD an (Sie sehn schonn, ich tu keine Musik „striemen“, wie man dann heute so macht), gerne klaschisch, dabei kann ich mich schön abregn. Oda ich tu ma widda ’n schönet Buch lesn, zünd mir ’n Kerzken an und gönn mir ’n Eialikörchen dazu. Kallleinz geht ahms ja imma an seine Weakbank und is da irgendswat am zusammschraubn, da hap ich doppelt meine Ruhe.

Manchma mach ich auch ganz wat Beklopptet: ich kuck mir aufm Sender BR die Pannerama-Bilder an. KennSe nich? Da untn in Bayan hamse Kammeras in die Walachei gehängt und damit tun die da bestimmte Orte filmen. Da siehße dann dat Nebelhorn im Nebel oda die Sessellif te anne Zuchspitze im Regn, weil et füa Schnee viel zu waam is. Dazu hörße ausm Äther diskreete Zitterklänge, als wie wenn der Alois vonne lustign Holzhackaburschn direkt hinter die Kammeras sitzn würd. Getz ma im Ernst: In unsere hecktischen und unsicheren Zeitn find ich so ein Programm total erholsam. Dann liech ich aufm Sofa, kuck auf die schöne Landschaft, lese die Infos und wie dat Wetta da untn heute is und morgn wiad, und die Musik tut mich einlulln.

Ich find, et gibt schlimmere Artn, sein Morgn zu vabringn, und et kann auch schomma passiern, dat ich prompt widda einschlaf. Und wenn ich duachhalte, kuck ich gleich danach noch Telegüm, da werd ich widda richtich wach, weil aufm Bildschirm ’n paar Leute am turnen anfangn. Allet ganz locka und leicht, und die Vorturna freun sich, datse sich bewegn düafn. Dann krich ich gute Laune, allein schon vom hinkuckn.

Ja, so mach ich mir meine Welt manchma ’n bisken schön, wenn mir allet so richtich aufn Senkl geht. Ich glaub, dat nennt man Pippi-Sündrom (also von Pippi Langstrumpf, nich wat Sie vlleicht denkn). Würd mich ma interessian, wat Sie anstelln, wennSe den Kaffee auf ham. SchreibenSe mir doch ma, ich würd mich freun.

Ne schöne ruhige Zeit wünscht

Ihre Elsbeth P.

1. November 2022

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Zieht euch waam an!

Ich weiß nich, wie et Sie geht, aba für mich is der Heabst ganz plötzlich gekomm. Ers war et doch wochenlang so heiß und Somma, und getz wiad et schon widda so früh duster und nachts kalt. Ja, die Zeit der Laubbleeser is da! Wat an sich nich schlimm is, denn dat hamwa ja jedet Jaar. Aba dieset Jaar is allet andas. Dieset Jaar ham alle Schiss, wenn et so richtich kalt wiad. Und der böse Russe is Schuld dran, wenn bei uns die Heizung nua noch lauwaam laufn daaf! Weil Gass und Strom ja so teua gewordn sind duach dem seine Exkapaden.

Denn die Kosten für kwasi allet sind in die Höhe gerauscht! Alle fang am schlottan an, weil keina mehr weiß, ob sein Geld noch reicht und wat noch so allet auf ein zukommt. Gehße zur Zeit im Supamaakt oda nach’m Lodi, weiße, wovon ich am reden bin. Alladings kannße da selbz entscheidn, oppe dat teure Obst kaufn tuß oda lieba nich. Aba bei Strom und Gass geht dat schlecht. Da krisse ’n Schreiben von deim Vasorger und da steht drin, watte ab getz zahln muss. Aba in Wiaklichkeit weiße ers in ein paar Monatn, watte vabraucht has und wie teua et in echt wiad. Und diese Ungewissheit macht ein so richtich featich. Kann ja sein, dat dann der große Hamma kommt und du dein Spaakonto auflösn muss.

Wie ich diesen Text am schreibn bin, hap ich mich in die dicke Kuscheldecke gewickelt. Beim rumsitzn frierße nämmich schnella. Eintlich wär et bessa, ich würd mich beim schreiben bewegn, zum Beispiel aufm Laufband (wat auch gut wär für die Röllkes umme Plauze …). Aba sowat ham wa zuhause nich. Vlleicht schwing ich gleich ma den Feudel und putz die Bude, dann wiad mir schon widda warm.

Ich erinner mich noch, als Corona anfing, da ham die Leute wie bekloppt Mehl gekauf t. Ich hap mich imma gefracht, wat die damit eintlich gemacht ham. Selbz Brot backn? Wer kann dat denn heute noch? Getz ma im Ernst: Viele musstn sich ersma im Intanetz diese Tutorels ankuckn, wie dat übahaupts geht. Ich glaub ja eher, dat nach ’n paa Monaten dat ganze Mehl entsorcht wurde, weil dat Datum abgelaufn waa. Und deshalb denk ich: Vlleicht fang die Leute ja getz am strickn oda häkln an. Dicke Sockn, ’n flauschign Schaal oda ’n schönet Mützken – sowat is schnell gemacht. Wenn man weiß, wie et geht! Waarscheinz wissen dat viele nich, und ob man dat üba ne Vidioanleitung so eimfach leant, kann ich mir nich voastelln. Und die Preise füa Wolle sind auch nich mehr so billich wie früha. Also, man kann et drehn und wendn, wie man will – am Ende muss man mit diese Sitwation irgendswie klaa komm und sich selbz helfn. Dafüa wünsche ich Sie allet Gute!

Waame Gedanken von Ihre Elsbeth P.!

(1. Oktober 2022)

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Klobalisierung

Dieser Tage daafße eintlich gaa kein Fernsehn mehr kuckn. Nua schlechte Nachrichtn: Der Kriech und seine Folgn für uns alle, Klimawandl, Corona, Inflazion, höhere Preise für fast allet, und und und. Dat macht grade übahaupts kein Spass mehr.

Denn dat is die Krux mitte Klobalisierung: Allet is irgendswie mit allet vabundn. Da kannze nich eimfach sagn, dat geht mich nix an. Wegen dem Kriech inne Ukraine gibbet getz kaum Weizn, Mais oda Sonnblumen (nich fürde Wase, sondann für zum Öl pressn). Dat wiad exportiat inne ganze Welt (von wegen, jedet Land kann sich selbs ernährn mit seine eigenen Produkte …). Et geht ja heute gaa nich mehr dadrum, dat die eigene Bevölkerung versorcht wiad. Wat zählt, is der Preis, der aufm Weltmaakt für Lehmsmittel bezahlt wiad. Und da wiad der Weizn ausse Ukraine ebent nach Ägüpten oda inne Türkei geschickt, unsere Milch geht als Pulwa nach China (dafüa kriegn wia Edelstall geliefat, weil der nich so teua is wie unsa guta alta Kruppstall – is klar, ne?), und der Kollrabi kommt auch nich ausse Eifel, sondann aus Italien. Die Preise dafüa gehn ma rauf und ma runta, je nachdem, wie die Leute anne Börse mit die Lehmsmittel am speckelian anfangn. Vielet, watwa sonz noch brauchn, muss sowieso imputiat werdn, weil et billiga is, Klamottn in Wietnam herzustelln als wie hier auffe gute alte Singer selbs am nähen anzufangn.

Damals fandn wia die Klobalisierung vlleicht noch doll, weil wir dann endlich auch ma frische Annanas essn konntn, aba inne Zwischenzeit könn wir uns sicha alle vorstelln, dat et so eimfach nich mehr weitagehn kann mit der ganzn Imputiererei. Denn getz ma im Ernst: Im Moment kriegn wia alle dafüa die Kwittung. Wegen Corona kommt der Nachschub von Material nich ausse Puschn (ob dat wiaklich stimmt?) und allet wiad knapp und noch teura. Die Bundesregierung kommt jede Woche mit ‘nem neuen Vorschlach, womitse uns und die Industrie finanziell untastützn will: Entlasstungen für Sprit- Gass- und Strompreise, Hilfsfongs für dies und dat – und dat ganze für schlappe 500 Milljaaden alleine für 2022. In diese Summe sind auch die 100 Milljaaden fürde Bundeswehr mit drin. Nachdem man uns jahrelang am erzähln gewesn waa, dat Konflikte mit diplomatisches Geschick wechgeredet werdn solln, wird getz doch widda aufgerüstet.

Manchma stell ich mir vor, ich würd ‘ne Milljon im Lotto gewinnen – wat für unsaeins schonn ‘n ganz schön fetta Batzn wär. Aba 500 Milljaaden – dat is ’ne Zahl, damit komm ich nich klaa. Eine Milljaade sind tausend Milljonen. Und dat ganze dann noch 500 mal. Dat is so unfassbaa viel Geld, dat ich gleich am schlottan anfang, wenn ich mir vorstell, wer dat allet bezahln soll. Denn am Ende von diese ganzn Entlasstungen, von Sondazahlungen und watse uns sonz noch als Entschädigung im Hintan schiebn tun, steht – dreima dürfenSe raatn – der Steuerzahla, also WIR! So wie et imma schonn waa und wohl auch ewich bleibn wiad.

Am bestn fangSe getz schomma am sparn an …

(1. September 2022)

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Farradfaan is gesund

Die Tage hap ich ‘ne Bekannte in Beagisch Gladbach besucht. Zufällich fand an dem Wochenende ein Radrennen statt, „Um Köln drumerum“. Da ich et widda nicht zur Tour de Franz geschafft hatte, sind wir halt da hingegang.

Pünklich um halb elf standn wia an Killemeter 22 – aba wo warn die Farradfahra? Et waa auch noch nix abgespeat anne Kreuzung, als wie wenn nix wär. Nach ‘ner Weile kamen dann pärchenweise Pollezeimopeds angebraust – wie wenn der Bundeskanzla nachkommen würd – mit Blaulicht hintn am Sattel dran. Aba da kam nix hinta. Die ersten Zuschauer sich ersma ‘ne Dose Bier am aufmachen gewesn – damit ‘n bisken Stimmung aufkommt.

Dann kamen gemütlich drei grüne Minnas angezockelt, und dann wurd endlich die Straße abgespeat. Alle Zuschaua am hinkuckn gewesen, weil sonz ja nix los waa.

Beagisch Gladbach is ein beschaulichet Städken, dat Wetta waa gut, und wir ham uns ersma ‘n schönet Eis im Hörnken geholt. Die Glocken fingn am bimmeln an, und als die ersten Leute ausse Kiache rauskamen, wurd et auffe Straße widda laut. Fümf Mopeds kamen plötzlich angeknattat! Gehtet getz los? Nee, nonnich. Ersma noch ‘n paa Autos mit viel Werbung aufm Lack. Schade, dat se fast alle kein „E“ in der ihrm Nummernschild hattn. Umweltfreundlicha wär et gewesn, wenn die mitm Pedeleck gekomm wärn …

Und dann, ENDLICH, waret soweit: Ers zischtn zich Werbeautos mit 4-5 Farräda aufm Dach vorbei, und wie ich noch in meine Handtasche nachm Tempo am suchn bin, weil ich mit dem Eis gekleckat hap, warn die Proffifahra auch schon an mir vorbeigerauscht! SACHMA. Von hintn konnt ich se noch sehn. Getz ma im Ernst: da hat man als Zuschaua ja gaa nix von! Kaum warn alle am Horrezont vaschwundn, sauste noch ‘n Kranknwagn mit Tatütata und Blaulicht an uns vorbei, wenichstens etwas Äktschn.

Wir ham dann noch wat gewaatet, weil ja die Ammatöre auch noch dran warn. Ne Stunde späta kamen dann die erstn mit rotem Kopp an – da wurd kein Bohei um Ersatzräda gemacht. Wenn die nen Plattn kriegn, hamse vaschissn. Naja, so is dat Lehm! Die einen kriegn allet, die andan nix. Wir ham die armen Kerle noch ‘n bissken angefeuat, und dann sindwa Mittachessen gegangn. Leida gab et hia ja keine Bratswürstken und kein Freibier, sonz wärn wir noch wat gebliehm. Aba so ham wa halt Gulasch gegessn …

(1. August 2022)

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Frau Merkel ihre Bleeser

Frau Merkel is ja schonn ‘ne Weile nich mehr im Amt, da frach ich mich doch, wat is nach 16 Jahrn von unsere erste Bundeskanzlerin eintlich im Gedächnis gebliem? Ich weiß ja nich, wat Sie dadrübba denkn, aba für mich sind dat eindeutich ihre Bleeser. Imma, wenn unsre Kanzlerin im Fernsehn zu sehn waa, hap ich genau hingekuckt. Wat hatse heute für ein an? Viele Pollitikerinnen ham sich ja optisch an ihre Kollegen angepasst und tragn graue oder blaue Anzüge. Auch der getzige Bundeskanzler Olli Scholz is in diesbezüglicha Hinsicht für mich ‘ne große Entäuschung. Dem seine Kluft is eimfach nua langweilich. Allein schon deshalb ham mich die Faabtupfa vonne ehemalige Kanzlerin gefreut.

Am Anfang waa mir dat nich so aufgefalln, wat für ‘ne Kleidung sie anhatte. Aba irgenswann fiel mir auf, datse imma andre Bleeser truch. Ich stell mir dat so vor: Der Frau Merkel ihr Schneida hat sie monatelang belatschat, dat er getz endlich ein Schnittmusta ausbaldowat hätt, wat schön aussieht UND ihre Figua schmeichln tut. Und schonn war der Kanzlerinnen-Bleeser geborn! Und wie er ihr dat erste Modell gezeicht hat, warse hin und wech und hat beschlossn: Ab heute zieh ich nua noch diese Jackn an! Also nich nua – untenrum hattese natüalich auch wat an. Meist war der ihr Untateil schwatt (weil dann der Bleeser schön am auffalln war): schwatte Hose, und dazu schwatte und vor allem flache Schuhe. Kannze nix gegn sagn, dat is bekwem und wenne den ganzen Tach im Pallament rumrenn muss und dir die Füße dick wern, bisse froh, datte heute keine hohn Hackn anhas.

Waascheinlich hat die Frau Merkel dann alle paa Monate den Schneida angerufn und gefracht: welche Faabe nehm wa dieset Jahr? Nachdem dat geklärt waa, hat der Schneida gemacht, wat ‘n Schneida machn muss und sich anne Nähmaschiene gesetzt. Wenna fettich waa, spät inne Nacht, kam ‘n schicka Wagn ausm Bundeskanzlaamt vorgefahrn und hat die Ware abgeholt. Der Kattong wuad dann bis nach der Kanzlerin ihr Zuhause gebracht, wo der ihr Mann die schön neun Teile oadentlich aufe Bügel hing.

Inzwischn hat Frau Merkel Bleeser in alle möglichn Faabn, mit und ohne Kragn, mit Knöppkes oda Täschkes, üni oda kariert. Und waascheinz stehtse wie unsaeins morgns auch vorm Schrank und kann sich nich entscheidn, welchn se heute anziehn soll. Is ja allet so schön bunt hia!

Wenn ich getz so drübba nachdenk, kann ich mich gaa nich dran erinnern, ob ich sie irgendswann ma in ‘ner Bluse oder ‘nem Pulli gesehn hätt. Aba getz ma im Ernst: Wenn ich Bundeskanzlerin wär, würd ich auch keine Bluse anziehn, die is doch total vaknittat, wenne die ausm Koffa ziehß! Unta ihre Bleeser truch Frau Merkel imma ein Tie-Schört, dat konnze zua Not auch direkt vonne Wäscheleine anziehn (wenn der Joachim ma widda nich zum bügln gekomm waa).

Doch zurück zu ihre faabign Bleeser. Neulich krichte ich soga Schnappatmung, als sie in eim gewaachtn Zitronengelb daher kam. Aba wat soll ich sagn: sie konnt et tragn! (Auch wenn ich mich dat nich getraut hätte, da siehße ja jedn Fleck drauf! Aba an eine Kanzlerin pearlt der Dreck wohl eimfach ab.) Und dann hap ich mich gefracht, ob Frau Merkel mit ihre Faabn nich auch ne Botschaft abgebn wollte. Wusstese zum Beispiel, wat der ihr lilla Bleeser ewentsuell auslösn konnte? (WennSe sich an Loriots Film „Ödipussl“ erinnern, wissnSe, dat sich Fraun in wiolette Sitzgruppn umbring!) Sowat konntese sich in ihre Position ja eintlich gaa nicht leistn … Oda wennse zum Beispiel den Puttin getroffen hat und ihm eine Kopfnuss vapassn wollte, hatse dann Rot getragn („pass bloß auf, watte sachß“)? Hat der Iwan dat wohl vastandn? Zua Neujaarsansprache truchse selbstverständlich ‘nen goldnen Bleeser – wie sich dat gehöat …

Wolltese uns nu mit ihrm voawitzign zitronengelbn Bleeser wat sagn und wenn ja, wat? Vielleicht ham Sie ja ne Idee. SchreibenSe mir doch ma ‘nen Kommentar, wennSe Lust ham.

Tja, getz is Frau Merkel wech vom pollitischn Fensta. Sie hat den Schrank voll mit Bleeser und muss die ersma auftragn, Zeit hatse ja getz. Vielleicht tutse sich auch mit Gido Maria Kretschmer zusamm und aabeitet an ‘ner neue Kollexion. Mit Blümkes drauf oda angenähte Perlkes.

Ooodaa: sie vakloppt die auf Ibee – wat Schönet zum anziehn mit Kanzlerinnenschweiß im Futta.

Bin ma gespannt.

(1. Juli 2022)

 

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Sonntachs is Wahltach

Et waa ma widda Wahl, diesetma Lantachswahl, und Kallleinz und ich dackeln zu unsam Wahllokal, wo man uns hinbestellt hat, um unsa Kreuzchen zu machen. Bei uns is dat die Grundschule umme Ecke, und wenne da reinkommß, weiße ersma nich, wo du übahaupts hin muss. Übaall anne Wände hängn gemalte Bildkes vonne Schüla, und da musse schonn genau hinkuckn, damitte den Zettel mit dein Stimmbeziak nicht am übasehn bis. Andere Leute warn da auch schonn am rumtaumeln auffe Suche nach der ihrn richtigen Wahlraum. Manche von denen hattn schonn nen ganz langen Baat – wer weiß, wie lange die schonn untawechs warn …

Wir also drei Treppn hoch, den Gang runta und dann links. Endlich warn wa da, Raum 314.

Wie jedet Ma bei ner Wahl könnt ich mich auch getz widda beömmeln. In jem Raum sitzen vier Strategen, also Wahlhelfa, in unsam sogaa fümf (ich kann aba nich erkenn, ob die fümfte Person ne wichtige Funkzion hat oda nur der Mann vonne Urnenwächterin is).

Damit denen ihr Sonntach nicht völlich im Eima is, kriegn die Wahlbeisitza für ihr Engajemang ein sogenanntet „Erfrischungsgeld“. Sie denkn getz vlleicht, dat is Klimpageld und dafüa könnSe sich grad ma ‘n Hörnken Eis oda ne Dose Limmo kaufn, aba da sindSe aufm Holzweech. Et gipt nämmich zwischen 45 und 60 Euro – fragenSe mich nich, warum dat in Deutschland nich einheitlich is… Jenfalls find ich dat nich viel, wenne am Sonntach aufm haartn Stuhl sitzn und aufpassn muss, dat auch bloß nua eine Person hinter dat Kabäusken vaschwindet. (Früha waan die Kabäuskes aus richtigem Eichenholz, heute bloß aus Pappe, weiße Bescheid – keine Qualletät mehr).

Der erste Wahlhelfa nimmt also mein Wahlwisch und kuckt, ob ich auch die bin, die draufsteht. Dann machta ‘n Häksken hinta mein Namen. Der zweite füart ne Strichliste, keine Ahnung, wofüa die gut is. Der dritte is mir die Wahluntalagn inne Hand am drückn. Bei Kallleinz isset genauso.

Numma 4, die Dame anne Urne, hat die Aufgabe, bei jem featigen Wähla dat Blatt wechzunehmn, mit demse den Einwuafschlitz am blockieren is.

Jedet Ma, wenn ich wähln muss, frach ich mich, warum man dat eintlich macht. Hat da vlleicht schomma eina ne Postkaate reingesteckt? Oda ne Bankübaweisung, Aaztrezepte oda Bananenschaln? Geldscheine? Oda is da schomma ne Wespe reingeflogn und hat späta ein Wahlhelfa gestochn, der gegen der ihr Gift algerisch waa und mittn im Wahllokal dran gestoabn is?

Getz ma im Ernst: vom ersten Schritt innet Wahllokal bis datte rausgehß – du wirß doch die ganze Zeit von die Wahlhelfa nich ausse Augen gelassn. Bananenschalen reinschmuggln is da völlich ausgeschlossn, geschweige denn, datte vasuchs, die in alla Ruhe duach den Schlitz zu friemeln! Und Bankübaweisungn und Aaztrezepte sind für dat Wahlergebniss ja wohl nich entscheidend.

Unsa schönet Land is ja imma übalegn, wo man öffentlichet Geld einspaan kann. Hier also mein ganz heißa Tipp: Wech mit dem Urnenschlitzbewacha – und mit dem Strichlistenführa auch!

(1. Juni 2022)

Sonntachs is Wahltach Weiterlesen »

Ich paaschippe nich!

Wenn ich am Fernsehn kuckn bin, erzähln uns Leute inne Weabepause, datse getz am paaschippn wärn. Neulich happ ich bei uns anne Bushaltestelle ‘n Plakat gesehn, da stand dat gleiche drauf. Dabei ist dat mit der Weabung supa gemacht, denn dat Sprüchsken „alle 11 Minuten valiebt sich ein Singel mit Paaschipp“ kennt sogaa unsa Omma. Aba wie ich auf den Bus am waaten bin und genau auf dat Plakat kuck, seh ich auf eima dat Sternken, und unten – ganz kleen – steht da: Hochrechnung aus Nutzerbefragung 2016, Deutschland. Und da fing ich am nachdenkn an. Wie machn die Franzosen dat denn mit dem valiebn? Oda die Spanier oda Italiener, die sind doch von Haus aus Lettin Lawwa, kriegn die dat in acht Minuten hin? Oda die Engländer: ers ‘n Schnäppsken und dann ran an den Speck in vier Minuten? Man weißet nich.

Nun is ja 2016 schon wat her, hat sich dat inzwischn geändat? Und woher wissn die bei Paaschipp eintlich, dat sich kein Vaheirateta unter die Singels geschlichen hat? Wird dat kontrelliat? Wat heißt übahaupts „valiebn“? Gibbet da ’n Knopp, wode draufdrückn kannz: 1) valiebt, 2) geh mir wech, 3) bin noch am übalegn? Und sehn die wiaklich alle so schön aus oda sind die Fotos ewentsuell mannepuliat? Und wat, wenn sich da ‘n Heiratsschwindla oda sogaa ‘n Serienmörda mit reingemoogelt hat? Wie erkennße den?

Wie ich den Kallleinz kennengeleant happ, hat der mich ersma im Stadtpaak zum Spaziargang eingeladn. Dann inne Eisdiele, und dann im Kino, und als et dunkel wurd, hatta meine Hand gehaltn. Soo lernt man sich kenn! Und nich datte Leute ers gockels und dann geschockt bis, weil der Typ in echt ganz andas aussieht als wie auf dem Foto, oda der nuschln tut oda total langweilich is. Dann heißt et vielleicht: „nach 11 Minuten wollten beide nur noch wech!“

Getz ma im Ernst: inne Weabung sind dat imma schöne, junge und dünne Menschen, da frach ich mich doch, wat bloß die schäbbigen oda dicken machn (oda die mit Schlupflida)? Die ham et doch viel nötiga. Wenn man die ma schick anzieht, ‘n bissken Faabe auffe Lippn schmieat und die Haare nett macht, dann sollte et doch auch bei denen klappn, oda wat meinen Sie?

(1. Mai 2022)

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Die Appethekenumschau

Wie Kallleinz und ich 25 Jahre vaheiratet warn (ich konntet selbz kaum glaum), da wolltenwa uns ma wat schönet gönn und wechfliegn. Und zwaa im Ausland. Der Aazt meinte, wir solltn uns bessa impfn lassn, weil die Batzilln in dat Land soo richtich fies sein könn. Kallleinz sich natüalich am weigan gewesn, da hat der nix mit am Hut. Ich sach, wenn du dir wat einfengs und bis nacher tot, dann fang mir nich am jamman an! Aba der Kallleinz is ein sturen Bock, der blieb dabei. „Kümma dich bloss um meine Weakbank, wenn ich abnippl“, meinta noch, aba da happ ich gesacht, dat ich die den Haatmut schenkn werd, also unsan Nachban, und dat ich den anrufn tu, wenn wat kaputt is! (Ich wollt den Kallleinz ma son bissken eifasüchtich machn, aba da hatta übahaupts nich drauf reakzioniat).

Ich also allein inne Appetheke mit dat Rezept gegn Tüfus, Heppatitus und Dollwut (wenn ich ma gebissn werd von wilde Tölen).

Vor mir war noch‘ n ältara Mann anne Reihe. Nachdem er sein Beutl mitte Medikamente gekricht hat, fracht ihn die Appethekerin, ob er schonn die neuste Appethekenumschau hätt.

Er am nickn gewesen und frächt dann, ob er vleicht die Feansehzeitschrift „Goldene Glotze“ham könnt.

Et hat ’n bissken gedauat, bis dat die Appethekerin unter ihrm 25 Meter langen Tresen widda am auftauchn gewesn waa.

„Hamwa nich mehr“, meintese traurich. „Wie wärt denn mit dat medizienische Kreuzwoaträtselheft für Demenzprofülaxe?

„Dat mitte Schäfkes vorne drauf?“

„Nee, dat mitte niedlichen Pinguine!“ Sie tat et ihm vorde Nase haltn.

Dat kannte der Kunde noch nich und packte et mit in sein Beutl.

Auch ich happ dat Heft genomm. Dazu noch die ‚Stricktrends für kalte Herbsttage‘, den ‚Ratgeber für Blumenfreunde‘ (obwohl ich ja gaa kein Gaaten happ), die Spezialausgabe ‚Low Carb für Kochmuffel‘ (wat auch imma dat is) und natüalich die neuste Appethekenumschau.

Getz ma im Ernst: Ich happ so viel Kohle für ’n Impfschutz gelatzt, da wolltich ruich allet einsackn, wat ging (’n Päksken Tempotücha happ ich auch noch für lau gekricht). Und außadem konnte et ja wohl nicht schadn, wenn man weiß, wat man gegn Niernsteinkes machn kann.

Schade, dat nix üba Schluflida drin stand.

(9. April 2022)

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Kleene Männa

Unsa Omma hat imma gesacht: Pass auf die kleenen Männa auf! Und die musste et wissn, denn unsa Oppa war auch nua 1,68 groß – mit Hut. Watse damit meinte war, dat kleene Männa imma mein, datse sich Reschpekt vaschaffn müssn, damit allese füa groß haltn. Soll ich Sie ma ’n Beispiel gehm? Also der Nappoleon, der musste imma Kriech führn, damit die Leute den toll und staak fandn. Und seine Hand musste er voane in sein Hemd steckn, damit ihm die nich imma ausgerutscht is. Oda der Russe (Sie wissen schonn, wen ich am meinen bin, oda?). Ich happ den mal gegockelt: 1,70 m is ja getz nich sooo kleen, aba dat glaupt der vielleicht. Und die paar Flusen aufm Kopp kanna sich auch nich mit Gelee hochkämm, damita größa aussehn tut. Also meinta, er wär Graf Koks vonne Zeche und maaschiat kackfrech im Nachbarland ein! Ich bin ja am vamuten, dat der eimfach beleidicht is, weil die andan Staaatschefs den nie ham mitspieln lassn. Wie im Kindagaaten – der hat mir mein Förmken wechenomm! Der eine fängt dann am plärrn an, der andere holt seine Panza raus und fäart wild duache Gegend. Oda bessa gesacht, der lässt fahrn. Und ahms stellta sich vorm Spiegl und meint, datta 5 cm größa is als wie am Tach voaher.

Aba getz ma im Ernst: Wat machße bloß mit so eim? Sperrße dem dat Konto, krisse kein Gass mehr, außa du bezahls ihn in Rubbels. Doof is der ja nich. Und weil er sonz keine andan Vabündete gekricht hat, hatta sich an die rangeschmissn, die auch keina lieb hat, wie den Türkn, den Süra, den Noadkorianda und sein Spezi, den Lukaschikokoschewski, bei deme auch nich weiß, ob der noch alle Lattn aufm Zaun hat. Dann is da noch der Chineese. Auf welche Seite is der eintlich am stehn? Der is ja imma nua annet Geld am denkn und dat dem seine Wiatschaft am brummen is. Ich glaup, der hält sich libba raus, wenn die andern sich am kloppn anfangn.

Die Welt is sich also am Kopp am kratzn und fracht sich, wie kricht man den Russn widda eingefangn? Dem Bundeskanzla seine Frau hat ihm die Tage noch wat vorgejammat, dattet im Lodi kein Mehl und Öl mehr gipt. Da hat Olli den Russn angerufn und gesacht, datta mit seine Spielkes aufhörn soll, weil er getz sonntachs keine Fannekuchn mehr kricht. Aba der Russe hat nua gelacht. Füa son Tullux hatta keine Zeit. Von Beruf is der Russe ja Geheimagent, da weißa genau, wie man lücht und betrücht und an welche Strippn er ziehn muss, damit die andan wie aufgescheuchte Hühna rumlaufn. Und währnt der Bundestach noch am übalegn is, watta machn soll, hat der fiese Möpp sich schonn die nächste Schoote ausgedacht, und wat is? Alle laufn rum wie aufgescheuchte Hühna. Und dat is eimfach dat gefährliche an kleene Männa: die ham so bekloppte Ideen, da kommße gaa nich drauf und du weiß auch nich, matte dagegn machn sollz. Außa vielleicht: mitspieln lassn. Aba ers, wenn der Irre sich widda eingekricht hat …

(1. April 2022)

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Schlupflida

Neulich krichte ich von Kallleinz zum Gebuatstach nen Gutschein geschenkt. Und zwar für ne Kossmettikbehandelung. Ers war ich saua, weil ich dachte, datta meine Wisaje nich mehr leidn kann. Aba dann happ ich ma übaleecht: wie kommt der bloß auf sowat? Von alleine sicha nich. Da steckt bestimmt die Erika dahinta. Die Tage happ ich Kalleinz doch nach‘m Lodi geschickt, weil mir beim backn dat Mehl ausgegangn war. Die Trulla sitzt da nämmich anne Kasse und meint imma, sie hätt die Weisheit mittm Löffel gefressn und wüsste ALLET bessa. Und ‘n paa Tage späta kommt mein Mann dann mit diesm Gutschein angedacklt. Nich dat die Erika die Expättin für Kossmettik wär. Die hat sich die Haare knallrot gefäabt und die Augenbraun malt se sich imma ganz schwatt an. Ich find dat nich schön. Außadem hat se imma Lippenstift anne Zähne.

Jenfalls war ich neugierich und happ gleich ‘n paa Tage späta ‘n Termin bei der Kossmettikerin inne Stadt gemacht. Als ich dann in der ihrm Sessel laach – ich kam mir voa wie beim Zahnaazt – kuckte sich die Dame meine Haut durch ‘n riesigen Vagrößerungsspiegl mit Beleuchtung an, der an ihrm Aabeitstisch angelötet war. Sie kuckte und kuckte. Dann schob sie dat Ding widda zurück inne Paakposition und wollte wissn, wann ich denn dat letzte Mal ne Gesichtsbehandelung gehappt hätt. Is schon ‘ne Weile her, happ ich gesacht, wat aba gelogn war, denn ich war ja voaher noch nie in so eim Etablissemong gewesn. Aba dat musste ich der ja nich unbedingt auffe Nase bindn.

Sie am nickn gewesn und meinte, dat dat aba ne ganz schön lange Weile her gewesn sein muss. Dann fing se an, in meim Gesicht rumzuumalochn. Nach ‘ner halben Stunde frachte sie mich auf einma, ob ich schomma drübba nachgedacht hätte, wat gegn meine Schlupflida zu untanehmen.

Ich denk, WAT? – Getz ma im Ernst, ich wusste gaa nich, wat dat eintlich is, so’n Schlupflid, oda wie man dran kommn konnte. Aba et klang nich gut, wie zu hoha Blutdruck oda Krampfadan. Sie hat et mir dann erklärt und ich war ersma froh, dat sowat nich lehmsbedrohlich is und der Sarch noch wat waatn kann. Danach kröpptese sich auf, um mein Binndegewebe um die Augn ‘rum schön geschmeidich zu knetn, damit ich mich widda auffe Straße traun konnte. Dabei fing se ganz schön am schwitzen an, währnd ich dalaach und übaleechte, wer ausse Familie mir diesen Mist wohl anne Backe getackat ham könnte. Und ob der Gutschein für dat ganze Manöver übahaupts reichn wüad (anscheins ja). Irgendswann war se endlich featich, meinte aba, ich müsste getz regelmäßich wiedakomm, um „Schlimmeret zu vahindern“.

Ich raus ausse Praksis und nie widda hin. Wie ich nach Hause komm, fracht Kallleinz: Bisse gerannt? Du has so’n rotn Kopp (der meakt echt nix, und mit Schlupflidan brauch ich dem schonn gaa nicht ankomm). Ahms, wenn ich im Spiegl kuck, tu ich so, als ob die fiesen Röllkes nich da wärn, hilft ja auch nix. Pah! Wer mich maach, dann bitteschön so, wie ich bin. Kann ja nich jede Heidi Klumm sein!

(24. März 2022)

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