Handymenia

Für heute hab ich  mir ma ’n Thema ausgesucht, wo aba auch jeda wat für zum sagn hat, glaub ich. Und zwaa geht et um Handys – oda bessa gesacht: um Schmaatfons. Ich bleib aba bei Handies, weil ich dat bessa aussprechn kann.

Ich tu ja oft mittm Bus oda mitte Bahn fahrn, und da is mir neulich aufgefalln, dat ich die einzigste waa, die NICH auf ihr Handy geglotzt hat. Und et sind nich mehr nua junge Leute, die nich von dieset Teil lassn könn, sondan auch ältere. Und viele ham ja auch übahaupts keine Hemmung, lautstaak ihre Meinung reinzusprechn, ob die andan dat nu hörn wolln  oda nicht. Ich eha nich. Neulich kam ne Frau im Bus rein, die waa schon am telefeniern und sachte, datse wohl ne Blasnentzündung hätt und ‘n Termin bräucht. Dat ham alle Businsassn mitgekricht. Dat hätt mir ja getz schon gereicht, aba dann fingse auch noch an, der ihre Sümptome zu beschreim. Will ich will sowat hörn? Nee! Und auch nich die Filmkes auf Ticktox, die die jungn Leute sich gegnseitich imma volle Pulle vorspieln tun!

Die Tage saß ne Frau inne Bahn, die hat die ganze Zeit in ihr Handy reingekwatscht – ich weiß getz allet üba die blöde Kollegin und den fiesn Chef. Und dann, kurz bevor se aussteicht, sachtse: So, Schatz – bin in 3 Minutn zuhause, bis gleich. JA SACHMA!

Ich mich weiter am umkuckn gewesn. Da saß ‘n Mann, der hielt sich dat Handy so komisch an den Mund, ich denk ers, der isst ne Scheibe Schwaazbrot. Aba et waa dat Handy – wahrscheinz waa dat so bequema für ihm. Et gibt ja inzwischn auch so ein Pinoppl, den kannze dir hintn auf deim Handy draufklehm, damitte dat mitte Finga bessa haltn kannz. Et gibt auch Schutzfollien für dat Displeh, oda Kordln, um dir dat Tellefon ummen Hals zu hängn, oda Hülln in alle Farbn, – fallze dat Ding ma falln lässt, dann geht et nich so schnell kaputt. Et gibt Halta für zum reinstelln – und wat weiß ich noch allet. Vlleich gibbet bald auch lustiche Mützken, damit dat Handy im Winta nich so frian muss. Oda Schlawwanzüge – weil viele der ihr Handy ja gerne mit im Bett nehm tun. Getz ma im Ernst: die Indestrie tut doch imma wat neuet erfindn und kann viel Geld machn mit solche Gimmiks.

Ich waate ja nur drauf, dat et bald ein Tschip gibt, dene dir im Kopp einflanzn lassn kannz. Dann brauchse ga nich mehr selbz ne Numma wähln, sondan du brauchß se dann nur noch denkn – und schon kommt die Vabindung zustande und du kannz drauflos quatschn in ein nich vorhandenet Mikrofon. Denn allet, watte sachß, wird mit eim Sensor drekt aufgefangn. SagnSe getz bloß nich, die Elsbeth fängt am spinn an – eines Tages wird et soweit sein und dann wernSe noch an meine Woate denkn!

N’bissken Angst hab ich ja schonn vor diese neuen Zeitn. Man weiß doch nie, ob man vlleich Krebs kricht von diesn Tschip im Kopp von wegn die Straalung und so. Aba dann is die Medezin vlleich soweit und hat gleich ein Früherkennungsprogramm mit eingebaut, mit deme erkenn kannz, obbe Karies, Attrose oda wat Schlimmet has.

Aba ob ich dat noch erlehm tu? Lieba nich …

Ihre Elsbeth P.

(1. August 2024)

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