Graubrot und Aufschnitt

Letzten Dienstach musste ich im Kranknhaus, und zwaa für ne Untasuchung. Nix schlimmet, keene Sorge. Um zehn Uhr sollte ich da sein. Waa ich auch.

„NehmSe schomma im Aufntalsraum Platz“, hießet. Da hab ich dann ersma gewaatet. Und gewaatet. „Sind Sie die Frau Mülla?“ Nee, bin ich nich.

Dann kam der Aazt. Der hat mia schomma Blut abgenomm, damit et späta schnella geht, sachta, und tut dat Röhrken in meine Wene frickl. Direkt nebende Kaffeemaschiene. Hatta aba ganz gut gemacht.

Um viertel nach zwölf krichte ich dann endlich ein Bett zugewiesn – wat ich ja ersma gaa nich brauchte. Meine Zimmanachbarin laach schon fertich vorbereitet für der ihre Untasuchung im Bett und waa drauf am waatn, dat man se endlich abholn tat. Aba auch eima geht die Tür auf und die Schwesta sacht, die Untasuchung wär vaschobn auf Freitach. Meine Zimmanachbarin waa baff, aba immahin konntese getz noch Mittach essn. Et gab Könichsberga Klöpse. Dat roch so lecka! Ich duafte ja nix essn, weil ich ers noch meine Untasuchung kriegn sollte. Die Zimmanachbarin tat sich dann aufsetzn, um der ihr Essn zu genießn, da geht widda die Tüa auf und die Schwesta tut rufn: „Halt, nich essn!“ Aba da hatte die Frau schon ein Bissn genomm. Getz wurd se doch für die Untasuchung abgeholt! (Aba der eine Bissn waa wohl nich so schlimm.) Ich sach Sie: Rin in Kaatoffln – raus ausse Kaatoffln!

Dann wurd ich abgeholt. Obwohl ich eintlich nix hatte und laufn konnte, musste ich mich im Bett legn und wurd dann durch dat halbe Kranknhaus geschobn. Als ich untn im Untasuchungsraum ankam, sachte die dortige Schwesta: „Da sind Se ja endlich, wir waan schonn auf Sie am waatn gewesn!“ Als wenn ich wat dafüa gekonnt hätte …

Dann wurd ich ersma vakablt und am Monniter angeschlossn und ich denk, getz geht et los. Waa aba nich. Der Aazt waa nonnich soweit. Schließlich kama dann doch, und bevor ich wat merkn konnt, waa ich auch schon wech, also von wegn de Betäubung und so. Und kurz drauf werd ich auch schon widda wach, bloß dat inne Zwischnzeit mehr als eine Stunde vagang waa! SACHMA!

Leida war kein Könichsberga Klops mehr da, als ich zurückgeschohm wurd, und ich musste bis nach‘m Ahmt waatn, bis is wat zu essn krichte. Und dat waa: ne Scheibe Graubrot mit Maggeriene und ne Scheibe Käse. Kein Tomätken oda Güaksken dabei. Dat waa schon ’n bissken wenich und auch nich so appetittlich auf’m Tella arranschiert, so dat et fürt Auge auch wat zum freun gab. Tee waa auch keina mehr da (aba ich wusste ja, wo et im Aufntalsraum welchn gab und hab mich da selbz bedient.

Am nächstn Morgn gab et widda Graubrot, diesma aba mit Mammelade statt Käse, und ne Scheibe Wuast, die waa so dünn, datte duachkuckn konnz.

Eintlich waa die Untasuchung bei mir ja ein Erfolch gewesn und ich duafte nach Hause, aba et musste mir noch eima Blut abgezapt wern, für zua Kontrolle. Aba die innet Labor warn so übalastet, da musste ich ehmt waatn. Und krichte sogaa noch ein Mittachessn: Putnbratn mit Kaatoffln und Brockelie. Getz ma im Ernst: der Brockelie waa so wat von weichgekocht, datta ganz fuachbaa geschmeckt hat. Und der Rest – ging so. Also ich will ja nich meckan – aba getz ma im Ernst: Leute, die richtich krank sind, die brauchn doch Witamiene – ’n Äppelken oda Blaubeern und kein totgekochtn Brockelie -, damit se widda auffe Beine komm tun. Und da mein ich, dat se sich inne Küche schon ’n bissken mehr Mühe gehm könntn.

Aba so is dat im Kranknhaus: manchma hasse keine Wahl und musst da hin, aba et wär ja auch schön, wennse uns dat da ’n bissken nett machen würdn. Oda wat mein Sie?

 

(1. Oktober 2024)

 

2 Kommentare zu „Graubrot und Aufschnitt“

    1. Liebe Birgit,
      bin ’n bissken spät dran mit antwortn – aba et liecht anne Technik … Ja, ich hab allet gut übastandn und ich tu mich freun, dat et dir gefalln hat. Aba so schnell muss ich ersma nich widda im Kranknhaus gehn – so die nächstn 25 Jahre! Ma sehn, ob et klappn tut …
      Viele Grüße,
      Elsbeth

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