Wie Kallleinz und ich 25 Jahre vaheiratet warn (ich konntet selbz kaum glaum), da wolltenwa uns ma wat schönet gönn und wechfliegn. Und zwaa im Ausland. Der Aazt meinte, wir solltn uns bessa impfn lassn, weil die Batzilln in dat Land soo richtich fies sein könn. Kallleinz sich natüalich am weigan gewesn, da hat der nix mit am Hut. Ich sach, wenn du dir wat einfengs und bis nacher tot, dann fang mir nich am jamman an! Aba der Kallleinz is ein sturen Bock, der blieb dabei. „Kümma dich bloss um meine Weakbank, wenn ich abnippl“, meinta noch, aba da happ ich gesacht, dat ich die den Haatmut schenkn werd, also unsan Nachban, und dat ich den anrufn tu, wenn wat kaputt is! (Ich wollt den Kallleinz ma son bissken eifasüchtich machn, aba da hatta übahaupts nich drauf reakzioniat).
Ich also allein inne Appetheke mit dat Rezept gegn Tüfus, Heppatitus und Dollwut (wenn ich ma gebissn werd von wilde Tölen).
Vor mir war noch‘ n ältara Mann anne Reihe. Nachdem er sein Beutl mitte Medikamente gekricht hat, fracht ihn die Appethekerin, ob er schonn die neuste Appethekenumschau hätt.
Er am nickn gewesen und frächt dann, ob er vleicht die Feansehzeitschrift „Goldene Glotze“ham könnt.
Et hat ’n bissken gedauat, bis dat die Appethekerin unter ihrm 25 Meter langen Tresen widda am auftauchn gewesn waa.
„Hamwa nich mehr“, meintese traurich. „Wie wärt denn mit dat medizienische Kreuzwoaträtselheft für Demenzprofülaxe?
„Dat mitte Schäfkes vorne drauf?“
„Nee, dat mitte niedlichen Pinguine!“ Sie tat et ihm vorde Nase haltn.
Dat kannte der Kunde noch nich und packte et mit in sein Beutl.
Auch ich happ dat Heft genomm. Dazu noch die ‚Stricktrends für kalte Herbsttage‘, den ‚Ratgeber für Blumenfreunde‘ (obwohl ich ja gaa kein Gaaten happ), die Spezialausgabe ‚Low Carb für Kochmuffel‘ (wat auch imma dat is) und natüalich die neuste Appethekenumschau.
Getz ma im Ernst: Ich happ so viel Kohle für ’n Impfschutz gelatzt, da wolltich ruich allet einsackn, wat ging (’n Päksken Tempotücha happ ich auch noch für lau gekricht). Und außadem konnte et ja wohl nicht schadn, wenn man weiß, wat man gegn Niernsteinkes machn kann.
Schade, dat nix üba Schluflida drin stand.
(9. April 2022)
Hallo Elsbeth,
ich bin sehr froh Dich hier entdeckt zu haben.
Da ich in Oberhausen geboren bin, gibt mir Deine Stimme sofort das Gefühl von Heimat.
Ich freue mich schon auf Deine Putztipps.
Grüße von Birgit
Liebe Birgit,
wusste gaa nich, dat du aus Obahausen kommß (is ja quasi umme Ecke von Gelsenkiachen). Die Putztipps komm bald, muss ers noch den Staub ausse Sahara wechmachn (dat kann >’n bissken dauan …)
Schöne Ostan und viele bunte Eierkes,
Elsbeth P.