Die Ayewedda-Kur

Ommmm – dat hamSe wahrscheinz schon gehöat, oda? Ich getz auch. Und zwaa am eigenen Leib. Und dat kam so.

Inne letzte Zeit hing ich ja schon ‘n bissken inne Seile wegn dem Nebl det Grauns und dat viele Schwatte um mich rum, da sachte auf eima meine Bekannte, die Arnhild, zu mich: Elsbeth, sachtese, warum fährße nich ma auffe Kur? Ich sach, is dat nich bloß wat füa Kranke? Nee, meintese, Kur is für jedn da. Mach doch ma ne Ayewedda-Kur – danach bisse widda total fit!

Ayewedda – von sowat hatte ich noch nie gehöat. Ich also ersma im Intanetz rein und gegockelt, wat et wohl mit so eine Kur auf sich hat. Und wat soll ich sagn: Et höarte sich ganz erholsam an. Aba wie ich den Preis gesehn hap, krichte ich ersma Schnappatmung. Dat is nämmich keine Kur vonne Krankenkasse – nee, die musse selbz bezahln. Getz ma im Ernst: Drei Wochn Ualaub anne Nordsee füa zwei is drekt ’n Schnäppken dagegn.

Ahms beim Essn hap ich den Kallleinz davon erzählt. Wat der davon hält, könnSe sich vlleicht denkn – nämmich gaanix. Eintlich hatta nua gesacht, für son Tullux würd er kein Geld ausgehm. Ich hätt et ich mir eintlich denkn könn. Ich hap dann noch ’n bissken rumpalavat, wat eim in so eine Kur allet Gutet angetan wiad, aber er hat imma nua ‚Hmm‘ gesacht, der Bollo. Und da war ich so saua, dat ich beschlossn hap, auf diese Kua zu gehen. Von meim eigenen Geld. So. Da konnte auch der Kallleinz nix mehr gegn sagn. Und dann kanna sich ma eine Woche selbz am vasorgn tun, dann weißa nämmich, watta an mich hat.

Ich also im schön Odenwald gefahrn. Hier laach die Ayewedda-Faam in ein Ort, von dem ich noch nie gehöat hap, also Jotweedeh. Reichlich Gegend für zum wandan, sonz eha wenich los. Aba ich bin ja fürde Kur hier und nich für zum Vagnügn.

Als ich ankam, tat mich ein freundlicha Inda gleich im Speisesaal führn, wo die andan Insassn schon am Mittachstisch saßn. Also Gulasch und Klöße mit Rotkohl, sowat gibbet hia nich. Stattdessn gab et Curry, Reis und Gemüsefännken – also ich fand et ganz lecka. Et war auch ordntlich gewüazt, so dat mir nach kuaze Zeit dat Wassa ausse Nase lief.

Am Nachmittach gab et schonn die erste Behandelung, eine Stunde Ganzkörpamassaje – mit reichlich Öl. Ich kann mir vor wie ein glitschichen Aal. Die Massaje wuad mir vaabreicht von eine freundliche Indarin, die sich an meim vaspanntn Körpa abmühte, bis dat der widda ganz geschmeidich waa. Dazu gab et laute indische Musik. Vlleicht könn die Inda dabei bessa massian, aba et wär schön gewesn, wennse nich imma die gleichn zwei Lieda gedudelt hättn.

Danach ging et ab inne Dusche, um dat ganze Öl widda abzuwaschn. Ich glaub, mit diese Menge könnt ich ne ganze Woche Fannekuchn backn, soviel ging davon im Abfluss runta.

Am nächstn Tach kam die Äztin voabei. RatenSe ma: Genau, auch aus Indien. Dat ganze Personaal waa aus Keralla, wo Ayewedda herkomm tut – und die müssn et ja wissn. Auch die Möblierung von diesem Etablissemong waa indisch, also Blumschalen und Buddhas und goldene Schälkes übaall. Und die Männa hattn sich bunte Bettlakn umme Hüfte gewickelt. Vlleicht warn denen ihre andan Buxen grad inne Wäsche. Aba gut, wenn die dat schön finden …

Naja, jenfalls hat die Äztin mich ganz schön ausgefracht. Wat ich denn für Beschwerdn hätt, wie oft ich auf Klo geh oda ob ich sonz welche Probleme hätt (vom Kalleinz hap ich der ma libba nix erzählt). Nachdem dat geklärt waa, hat die Äztin mein Doscha ausgerechnet. Also im Ayewedda will keina wissen, ob du die Elsbeth oda die Anneliese bis, sondan wat füa‘n Körpatüpp du bis. Die Äztin meinte, dat ich der Vatta-Pitta-Kaffa-Tüpp bin – also von allet ’n bissken. Und dat stimmt! Ich bin irgendswe ma dies und ma dat. Außadem hap ich mia gedacht, für dat viele Geld nehm ich halt alle drei Doschas mit.

So gab et jen Tach Massajen, Schwitzbad und eima sogaa ‘n Stirnguss. Da wird eim aus nem großn Eima warmet Öl über den Kopp gegossn. Ich sach Sie: Et waa herrlich – bloß dat ich danach ne halbe Flasche Schampoo gebraucht hap, bis dat die Haare nich mehr fettich waan.

Dazu gab et dreima am Tach ne waame Mahlzeit – allet vecketarisch – und auch kein Kaffee. Stattdessn Kräutatee. Morgns, mittags und ahms Tee. Kannze dich auch dran gewöhn, vor allem wenne weiß, dat dir allet am guttun is. Sacht auch die Coco. Die is extra aus Holland im Odenwald gekomm, weilet bei ihr so eine Kur gaa nich gebn tut. Und die is auf Ayewedda am schwörn. Würdse zehn Jahre jünga machen –da bin ich natüalich auch dabei!

Ahms um 8 Uhr bin ich völlich erledicht im Bett gefalln – eintlich vom Nixtun, aba dat waa irgendswie anstrengd. Und morgns musstn wia schließlich schon um 7 Uhr raus, für zum Yogaturnen. Und für Meditierung, um in sich zu gehen und ma an nix zu denkn. Dat hat bei mia aba nich so richtich geklappt, weil ich ständich dran denkn musste, dat hia ma dringend die Fensta geputzt wern müssn.

Jenfalls waa ich duach dat viele Öl und dat Turnen ganz schön beweechlich gewordn – hoffentlich meakt dat auch der Kallleinz. Ich übaleech schonn, ob ich nomma widdakomm. Zehn Jahre jünga, gesund und geschmeidich – dat kann ja nich vakehrt sein. Und vlleicht treff ich hia ja auch ma ’n jungen Kuaschattn.

Also, bleimSe gesund und trinkenSe Tee,

Ihre Elsbeth P.

(1. April 2023)

2 Kommentare zu „Die Ayewedda-Kur“

    1. Liebe Anke, hab ich mir schonn gedacht, dat dich dat Thema intressian tut! Aba du has die Ayewedda-Kur sicha im schön warmen Indien gemacht und nich im kaltn Odenwald, oda? Kann mir gaa nich vorstelln, wie et da so ablaufn tut – musse denn nich aufpassn, dat dir bei die Entspannung ne Kokosnuss auf’n Kopp fällt oda tu ich da wat vawechsln? Jenfalls sollte man sich öftas ma so ne Kur gönn, tut eim eimfach gut …
      Viele Grüße und bis die Tage,
      Elsbeth

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