Farradfaan is gesund

Die Tage hap ich ‘ne Bekannte in Beagisch Gladbach besucht. Zufällich fand an dem Wochenende ein Radrennen statt, „Um Köln drumerum“. Da ich et widda nicht zur Tour de Franz geschafft hatte, sind wir halt da hingegang.

Pünklich um halb elf standn wia an Killemeter 22 – aba wo warn die Farradfahra? Et waa auch noch nix abgespeat anne Kreuzung, als wie wenn nix wär. Nach ‘ner Weile kamen dann pärchenweise Pollezeimopeds angebraust – wie wenn der Bundeskanzla nachkommen würd – mit Blaulicht hintn am Sattel dran. Aba da kam nix hinta. Die ersten Zuschauer sich ersma ‘ne Dose Bier am aufmachen gewesn – damit ‘n bisken Stimmung aufkommt.

Dann kamen gemütlich drei grüne Minnas angezockelt, und dann wurd endlich die Straße abgespeat. Alle Zuschaua am hinkuckn gewesen, weil sonz ja nix los waa.

Beagisch Gladbach is ein beschaulichet Städken, dat Wetta waa gut, und wir ham uns ersma ‘n schönet Eis im Hörnken geholt. Die Glocken fingn am bimmeln an, und als die ersten Leute ausse Kiache rauskamen, wurd et auffe Straße widda laut. Fümf Mopeds kamen plötzlich angeknattat! Gehtet getz los? Nee, nonnich. Ersma noch ‘n paa Autos mit viel Werbung aufm Lack. Schade, dat se fast alle kein „E“ in der ihrm Nummernschild hattn. Umweltfreundlicha wär et gewesn, wenn die mitm Pedeleck gekomm wärn …

Und dann, ENDLICH, waret soweit: Ers zischtn zich Werbeautos mit 4-5 Farräda aufm Dach vorbei, und wie ich noch in meine Handtasche nachm Tempo am suchn bin, weil ich mit dem Eis gekleckat hap, warn die Proffifahra auch schon an mir vorbeigerauscht! SACHMA. Von hintn konnt ich se noch sehn. Getz ma im Ernst: da hat man als Zuschaua ja gaa nix von! Kaum warn alle am Horrezont vaschwundn, sauste noch ‘n Kranknwagn mit Tatütata und Blaulicht an uns vorbei, wenichstens etwas Äktschn.

Wir ham dann noch wat gewaatet, weil ja die Ammatöre auch noch dran warn. Ne Stunde späta kamen dann die erstn mit rotem Kopp an – da wurd kein Bohei um Ersatzräda gemacht. Wenn die nen Plattn kriegn, hamse vaschissn. Naja, so is dat Lehm! Die einen kriegn allet, die andan nix. Wir ham die armen Kerle noch ‘n bissken angefeuat, und dann sindwa Mittachessen gegangn. Leida gab et hia ja keine Bratswürstken und kein Freibier, sonz wärn wir noch wat gebliehm. Aba so ham wa halt Gulasch gegessn …

(1. August 2022)

6 Kommentare zu „Farradfaan is gesund“

  1. Birgit Sonnberger

    Liebe Elsbeth,
    ich wohne in Bergisch Gladbach. Das Thema Radfahren wird hier viel diskutiert. Ich fahre eher gemütlich, aktuell auch mit dem Rad zur Arbeit.
    Dafür wünsche ich mir mal bessere Radwege.
    Sonnige Grüße
    von Birgit

    1. Tach Birgit,
      da hasse recht, die Radweege könntn bessa sein. Wenn ich ma den Bürgameista von Bergisch Gladbach treffn sollte, werd ich dem vaklickan, dat er sich dafüa einsetzn soll. Hia kannße ja schön wandan, und wenne dann auch noch sicha mittm Farrad durche Gegend juckeln kannz, wär dat doppelt schön – auch wegen dem Turissmus und so (dann würd ich aussm Ruargebiet auch öfters ma herradln!)
      Ich glaub, dat Thema Farradfahrn tut viele interessian, daher übalech ich mir, ob ich dadrübba nich auch ma wat schreim soll. Danke also an Birgit, Anith und Herr Shaji, ich werd ma in mich gehn und vleicht kriegnSe bald hierzu wat zum lesen – bin ja imma dankbar für neue Ideen.
      Viele Grüße von eine inschpiriate Elsbeth P.

  2. Sorry for my feedback in English since I am still workin on my German writing skills yet!
    Read the short blog „Cycling is healthy“(the translated english version), its really so nice way of narration that you have made here dear Elsbeth.
    Really this made me motivated to start my old reading skills again!

    Thank you and Hope to see more of your writings soon!
    Best of luck!
    Anith

    1. Lieba Herr Anith,
      dat is aba nett, datSe mir geschriem ham, und dat auch noch inne fremde Sprache! Wusste gaa nich, dat meine Geschichtkes auch füa Nich-Ruagebietler interessant sein könntn. Aba bitteschön – ich sach et getz nochma ganz laut für alle da draußen inne Welt: CYCLING IS HEALTHY! In diesem Sinne: holt dat Farrad ausm Kella und ran an die Pedale …
      Allet Gute,
      Elsbeth P.

      1. Liebe ELSBETH,

        Zum Glück fahre ich morgens regelmäßig mit dem Rad ins Büro und zurück in meine Wohnung. Manchmal ist das Wetter in Köln so verrückt, dass es sonnig ist, wenn ich aussteige und es während der Fahrt zu regnen anfängt und ich nass werde … aber irgendwie liebe ich es, weil der Regen Erinnerungen an mein Land (Indien) weckt. und weckt meine Kindheitstage.

        Ich habe jetzt vor, auch alle Wochenenden mit meinem Bruder Rad zu fahren.

        Mit freundlichen Grüßen.
        Anith

        1. Lieber Anith,
          ja, ich happ auch den Eindruck, dat Wetta auffe Welt tut sich langsam angleichn. Im Somma kommt et mia manchma so vor, als hättn wir hier auch Monnsun: ers heftiche Gewitta und dann widda schwülen Sonnenschein. Aba schön, dat du dich davon nicht abhalten lassn tuß, Farrad zu fahrn – hoffentlich aba mit’m Helm aufm Kopp!

          Allet Gute und imma genuch Öl auffe Kette wünscht,
          Elsbeth P.

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