Heute gibbet ma nix üba Polletik. Stattdem soll et heute um häusliche Zustände gehn – und warum Fraun und Männa da so vaschiedn sind.
Also angefang hat et inne Straßnbahn. Da waa ne Kontrolle und prompt ging denen ein junga Mann inne Falle. Der war nämmich ohne Faarschein untawechs gewesn. Und wie ich so am übalegn bin – ich konnt mich an keine Frau erinnan, die erwischt worn wär. Sie vlleich? Et hat auch noch nie ne Frau ein Kriech angefangn – gut, is n’n bisken wat andres, aba trotzdem. Woran tut dat wohl liegn?
Wie ich neulich inne Ayewedda-Kur war, is kurz vorher ein ehemalige Kollege vom Kallleinz gestorbn und mein Mann musste also alleine auffe Beerdichung gehn. Getz hatte ich dem sein weißet Hemd vorher schon gewaschn, aba noch nich gebügelt -dat hab ich nich mehr geschafft. Da ruft mich der Kallleinz inne Kur an und frächt, wie er dat glattkriegn tut. Ich sach, schomma wat von bügln gehört? Da fing er am lamentian an, er wüsste ja nicht, wie dat geht und wie man dat Bügleisn einstelln muss und so. Ich et ihm erklärt (äh, is ja auch nich sooo schwer) und denk, dat wird schonn. Wie ich widda zu Hause bin, ruft mich die Gerda an. „Warum hatte der Kallleinz auffe Beerdigung untam Sakko sein „Born to be waild“-T-Shirt an? Ich sach, nee, ne?
Wie ich den Kallleinz späta frach, wat da los gewesn waa, meinte er, dat Bügleisn wär so heimteckisch, dat bügelt die Faltn imma rein statt raus!
Ich happ mich ma bei Bekanntn schlaugemacht, übaall isset dat gleiche: da giessn die Männa nie die Blumen, backn auch nie ‘n Kuchn, obwohl dat Backrezept ja im Prinzip so ähnlich is wie – na sagnwama, wie die Bedienungsanleitung vom Staubsauga. Die Tage hatte dem Kallleinz seine Schwesta rundn Gebuatstach. Ich sach, wat willze der denn schenkn tun? Meint er: Da fällt mir nix ein. RatenSema, wer dann doch noch n’schönet Geschenk für se besorcht hat – is klaa, ne?
Toll find ich imma diese Ahmteuafilme, wo dat Fluchzeuch direkt übba de Pampa abstüazt und die Keale auf eima ummet übalehm am kämfen anfang müssn. Da wissense alle plötzlich, wose beim Valezten die blutende Anturie abdrückn müssn, wie man aus dat aame Häsken lecka Gulasch macht und wie man sich vonnet Fell waame Stiefelkes nähn tut. Aba zuhause, in echt, könnse kein Blut sehn und müssen sich ersma hinlegen. Wenn die sich selbz vasorgn müssten, würdet jedn Tach nua Spiegeleia gehm, und wie der appe Knopp widda am Hemd drankommt, nee, da kaufense lieba n’ neuet!
Und so isset ja kein Wunda, dat Fraun viel mehr auffe Fanne ham müssn als wie die Männa. Viele aabeitn ja auch 8 Stundn am Tach und gehen inne Mittachspause noch einkaufn. Ham Sie im Supamaakt schomma n’ Mann gesehn, der mehr als fünf Teile eingekauft hat? Getz ma im Ernst: Männa, die Pause ham, kaufn imma eine Banane, eine Schockelade oda ein Jochuat, und dafüa lassense sich aunoch ne Plastiktüte gehm. WennSe nach Feiaahmt im Bus nach Hause faahn, achtnSe ma drauf, wer sich mit volle Jutebeutl am abschleppn is – imma Fraun. Männa tragen Aktenköfferkes, die hat der Herstella schonn so gebaut, dat da kein ganzet Graubrot reinpasst, glaumset mir.
Wenn ich die Emmanzipazzion richtich vastandn hab, dann solltn sich Fraun und Männa die Hausaabeit doch teiln, oda? Zum Beispiel könntn die Keale auch ma die Fensta putzn. Aba wenne den ma dezent drauf hinweisn tuß, dat et ma widda Zeit wär, dann heißt et: „Füa nächste Woche hamse Regn angesacht, da wern die doch sowieso widda dreckich!“ KennSe dat auch? Zwei Tage späta liegn genau dieselbn Männa im Auto und holn mit Qtips und Warmwassa den Staub ausse Lüftungsschlitze vom Ammatornbrett, und wenn man sich fracht, wo der nagelneue Ledalappn gebliem iss, ja damit hatta seine total vadrecktn Allofelgn widda so richtich sauba gekricht – und et tut schüttn wie aus Eiman!
Also: Fraun und Männa sind andas – jenfalls die, die ich kenn. Wahrscheinz wird sich dadran auch nix ändan. Aba wennSe mich demnäxt ma laut schrein hörn solltn – also vor Freude mein ich – dann hat der Kallleinz die Fensta geputzt …
Und wenn nich, dann nich.
Ihre Elsbeth Paselewski
(1. Juni 2025)