Aaach, wat waa dat schön! Zwei Wochn Urlaub – ich sach Sie, ich hab mich so richtich gut erholt. Der Kallleinz und ich warn auf ne deutsche Nordseeinsel – wie so viele andre auch. Aba trotzdem ham sich die Leute da irgendswie valaufn und et wiakte gaa nich so voll. Und trotzdem war für meine Bekuckung widda reichlich wat dabei (ich kann dat ja nich eimfach so abschaltn tun).
Ich war übrichens vor den Urlaub noch beim Hautaazt gewesn, und der hat gemeint, dat er kein Hautkrebs entdeckn konnt. Ich tu mich ja auch imma schön eincrem, aba ich bin auch nich der Tüpp, der sich den ganzn Tach inne Sonne haun tut. Aba hier auffe Insel, da konnteße ahms sehn, wer dat gemacht hat. Auf jen Fall die, die nua füret Wochnend herkomm. Die wolln nämmich schnell braun wern, damit se zuhause damit angehm könn. Vor allem die Männa – Fraun ham wohl doch mehr Angst, datse vonne Sonne Faltn kriegn tun …
Dat nächste, wat ich gemerkt hab, warn die vieln Hunde, die hier mit ihre Herrchn oda Frauchn im Urlaub warn. Ich glaub, dat wern imma mehr. Und die meistn von die warn NICH bei den Mattin Rütta inne Schule gewesn. Also wenn die übahaupts auf wen gehört ham, dann auf Frauchn. Die Herrchn hattn gaa nix zu meldn. Die ham imma vasucht, ein Befehl zu gehm, aba der Hund hat die eimfach igneriat. Ich nehm an, weil zuhause meist die Frauchn – äh, die Fraun – für dat Träning zuständich sind. Viele von diese Hunde saßn auch in so ein Anhänga drin. Auffe Radtur kann ich ja noch vastehn, dat die Tiere nich 50 Killemeter laufn könn oda wolln, aba auffe Prommenade? Getz ma im Ernst: Die Wissnschaftla mein ja, der Hund stammt vom Wolf ab, aba manche ebent auch vom Kuschltier! Und getz noch ein Tipp: Wenn Sie sich auch ma ein Hund zulegn wolln und nich wissn, welchn Se nehm solln, brauchenSe sich nua ma füa ne halbe Stunde auffe Prommenade setzn, da is bestimmt ein Modell für Sie dabei.
Und noch wat is mir aufgefalln: die ständichen Handies (oda meintswegn auch Schmaatfons) – übaall! Et wurd ers allet fotegrafiat, wat nich niet und naglfest war: die Gegend, dat Meer, und sich selbz. Und dann wurd am Telefon erzählt, wat man den ganzn Tach gemacht hat. Und nich nur die Jungn – auch die Altn. Manchma hab ich den Eindruck, die sind noch schlimma, weil se imma mit Lautsprecha an telefonian. Die Jungen ham ja meist diese Ohrstöpsels. Schon im Zuch war mir dat aufgefalln und dann auch im Restorang – dat is schonn nervich, wenn alle dat Gespräch mitkriegn und keina et hörn will. Ahms auffe Prommenade wurd dann der Sonnuntagang von Milljon Menschn fotegrafiat (na ja, von mich auch, aba auf Daua is dat ebent auch langweilich, da brauchße doch nicht fümfzich Fotos von!).
Wat gabet noch? Ein Tach waa Regn, da sind der Kallleinz und ich ma shoppn gegang. Dat heißt eintlich, nua ich hatte Spass dran. Mein Mann bräuchte dringends ma ne neue Hose, aba auf sowat hat der Kallleinz ja nu übahaupts keine Lust. Wir trotzdem in den Laden rein. Ich sach, willze nich ma kuckn, wat die so allet ham? Ich dachte mir nämmich, wenn der einma warm wird, is vlleich noch ’n Pullowa drin. Er kuckt nach links, dann nach rechts und meint: die ham nix, lass uns gehn. Gut, dat ich so reläxt waa – soll er doch mit die altn Plutn rumlaufn, bisse ihm vom Balch falln!
Hatte ich schon gesacht, dat wir mitte Deutsche Bahn untaweechs warn? Der Hinweech waa supa – ers hattn wir 17 Minutn Vaspätung, aba der Zuchfahra hat Gass gegebn und die auf drei Minutn gedrückt. Wie der uns dat übat Mikrefon mitgeteilt hat, hätt ich gedacht, dat getz alle am klatschn anfang, waa aba nich. Der Rückweech dann – wie imma! Zuch ausgefalln – „Bitte suchn Sie nach eine Alternative!“ Is klaa, ne? Gut, dat der Kallleinz und ich getz beide die Bahn-Äpp auffm Handy ham, da konntn wir uns im sitzn ne andre Vabindung raussuchn. Wenn ich mir vorstell, dat wir uns am Schalta hättn anstelln müssn – geh mir wech!
Aba sonz – war et ein schöna Urlaub. Und bei Sie so?
Ihre Elsbeth Paselewski
(1. Oktober 2025)
